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■ Kaum zu glaubenGentechnik: Henkel bleibt stur

Zwei Schweizer Unternehmen haben als erste Handelsketten in Europa ein Genprodukt deklariert: Die Firma Migros versah sein Waschmittel „Minil flüssig“ mit einem Hinweis auf gentechnisch hergestellte Enzyme, Coop Schweiz sein „Biancomat compact“.

Beide Konzerne lehnen gentechnische Produkte zwar nicht grundsätzlich ab. Bei einer Umfrage unter Verbrauchern stellte Coop jedoch fest, daß 80 Prozent der Kunden gegenüber der Gentechnik Ängste haben. Die Hälfte wünscht eine deutlich sichtbare Deklaration. Coop verabschiedete deshalb Firmengrundsätze, in denen das Unternehmen das Bedürfnis der Verbraucher anerkennt, über den Einsatz sowie „Nutzen und Risiken der Gentechnik informiert zu werden, um ihr Recht auf Wahlfreiheit ausüben zu können“.

In Zukunft will Coop alle Produkte deklarieren, die „aus gentechnisch veränderten Pflanzen und Tieren“ sowie mit Hilfe „gentechnisch veränderter Zutaten, Zusatzstoffe oder Mikroorganismen hergestellt werden“. Der Konzern verlangt deshalb auch von seinen Lieferanten und deren Zulieferern eine „offene Information über Art und Umfang des Einsatzes der Gentechnik“. Doch gerade große Unternehmen, bedauert Coop-Pressesprecher Karl Weisskopf, üben sich bislang in Zurückhaltung.

Dabei sind in über 90 Prozent der Waschmittel Genenzyme vorhanden. Auch der deutsche Marktführer Henkel weigert sich, sie zu deklarieren. Ökomanager Jörn Jobst von Henkel traut den Verbrauchern, die von Ängsten bestimmt seien, eine eigene Entscheidung für oder wider gentechnisch erzeugte Produkte nicht zu: „Der Verbraucher ist einseitig informiert. Er kann nicht abwägen.“ Im übrigen sei die Deklaration auf der Packung „ein Platzproblem“, so Jobst. mk

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