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Kanuten bessern deutsche Bilanz aufPaddeln für die Bilanz

Medaillenregen bei den deutschen Kanuten: zweimal Gold, einmal Silber und einmal Bronze. Andreas Dittmer beendet seine Karriere.

Paddelt das letzte Mal bei Olympia: Andreas Dittmer. Bild: dpa

PEKING taz Es ist wie immer bei Olympischen Spielen: Die letzten Tage sind angebrochen und die Kanuten bessern noch schnell die deutsche Bilanz auf. Den Anfang des Medaillenregens machte der Frauen-Vierer: 1:32.231 Minute waren sich Fanny Fischer, Nicole Reinhardt, Katrin Wagner-Augustin und Conny Waßmuth absolut einig. Sie glitten im Gleichschlag kraftvoll und elegant über das Wasser und holten die Goldmedaille.

Dem Frauen-Vierer über 500 Meter folgte über die 1.000 Meter der Männer-Zweier mit Martin Hollstein und Andreas Ihle zu Gold, anschließend holten Christian Gille und Tomasz Wylenzek im Kanadier-Zweier Silber sowie der Männer-Vierer mit Björn Goldschmidt, Torsten Eckbrett, Norman Bröckl und Lutz Altepost Bronze. Leer gingen lediglich die beiden deutschen Einerfahrer aus: Der dreimalige Olympiasieger Andreas Dittmer beendete seine Karriere und seine Erfolgsgeschichte im Kanadier-Einer mit Platz 8, und Max Hoff gab im Kajak seinen Olympiaeinstand auf Rang 5.

Die Kanadier-Fahrer Christian Gille und Thomas Wylenzek wurden auf den letzten Metern noch von den Bulgaren Andrej und Aliaksandr Bhadanowitsch abgefangen. Gille war trotzdem zufrieden: "Ich bin froh, dass wir überhaupt angekommen sind; dass wir noch Silber gewonnen haben, ist bemerkenswert." Ihn hatte ein grippaler Infekt erwischt, am Tag zuvor habe er noch gedacht, er müsse absagen. Das Duo kam allerdings nur bis zur Ziellinie, dort endete ihre Fahrt spektakulär.

Schon kurz vor dem Ziel waren sie nach links abgedriftet. "Tomasz hat auf den letzten Metern gar nicht mehr versucht, zu steuern, sondern nur noch reingeknüppelt", erklärt Gille. So war der Zusammenstoß mit einer Boje nicht mehr zu vermeiden und das Duo ging baden. Beim ersten Fernsehinterview erlitt Wylenzek dann noch einen Kreislaufzusammenbruch. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, sei aber wohlauf, ließ der Weltverband der Kanuten (ICF) wenig später mitteilen. Gille musste bei der Siegerehrung alleine aufs Treppchen steigen und sagte: "Ich finde total scheiße, dass sie nicht gewartet und versucht haben, Tomasz dazuzuholen. Sie hätten die Siegerehrung ja auch verlegen können."

So wurde den Olympiazweiten ein großer Moment verdorben. Das traurige Ende eines goldenen Tages. Aber die Kanuten sind ja noch nicht fertig. Am Samstag folgt Teil zwei. Mit weiteren vier deutschen Booten in den Finals.

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