WIRTSCHAFTSJOURNALISMUS IN DER WORTSPIELHÖLLE: Kalauerkönige steckengeblieben

EBIKON dpa/taz | O wie sehr lieben wir Wirtschaftsjournalisten, diese großen Kalauerkönige. Gestern allerdings rieben wir uns verwundert die Augen. Erst mussten wir den ganzen Tag auf den Agenturtickern die üblichen Wirtschaftsmeldungen lesen wie „Sixt fährt zurück in die schwarzen Zahlen“ oder „Winterkorn gibt bei Jagd auf Toyota Gas“ oder „Bauern fahren gute Ernte ein – Erlöse im Keller“. Welch herrliche Anspielungen, was für lebendige Sprachbilder. Doch dann das! Plötzlich kommt eine Meldung über die Ticker: „Lifthersteller Schindler brechen Aufträge weg.“ Was ist passiert? Diese feine Vorlage wird einfach ausgelassen? Dabei hätte es doch korrekt heißen müssen: „Lifthersteller Schindler bleiben Aufträge stecken“ oder „Lifthersteller Schindler stürzen Aufträge ab“. Oder haben die Wirtschaftsjournalisten doch noch den Lift aus der Wortspielhölle gefunden?