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Archiv-Artikel

„Kahler Krempling tödlich“

betr.: „deutscher Wald vergiftet Volksgenossen“, taz vom 20. 7. 04

Als Mykologe muss ich Ihrer glossierenden Empfehlung, den auch bei uns im Ruhrgebiet massenhaft vorkommenden Kahlen Krempling trotz gewisser Risiken zu verzehren, entschieden widersprechen. Noch vor einigen Jahren wurde er in Pilzbüchern als Speisepilz eingestuft. Inzwischen haben Toxikologen eindeutig nachgewiesen, dass er ein Antigen enthält. Es kann bei mehrmaligem Genuss bei vielen Menschen zur Bildung von Antikörpern führen, die das Blut zerstören und ohne rechtzeitige Behandlung ein tödliches Nierenversagen auslösen. Diese Zusammenhänge sind auch in Russland und Polen Anlass gewesen, die Pilzsammler über diese neuen Erkenntnisse zu informieren und vom Verzehr – auch nach längerem Abkochen – abzuraten. WERNER ALBERTS, Essen