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KW Institute for Contemporary ArtBrick Road: Judith Hopf und die Ziegelbirne

Judith Hopf, „Stepping Stairs“, Installationsansicht Foto: Frank Sperling

Naturstoffe sind eben doch so gewaltig wie der Bann technologischer Apparate: In Judith Hopfs Videoarbeit „Lily’s Laptop“ (2013) setzt das Au-Pair-Mädchen Lily vergnügt das Haus unter Wasser, um den Zugang verweigernden Laptop schwimmen zu lassen. Die Filme in Hopfs Werkschau „Stepping Stairs“ laufen in „schwebenden Kinos“, von der Decke gehängten Schauräumen aus Stoff, unter denen die Zuschauer_innen wie Füßler_innen erscheinen. Eine überdimensionale Hand hingegen ist aus Backsteinen geschleift, wuchtig wächst sie aus dem Boden. Schräg gegenüber ist eine Birne aus Mineralstaub auf den Boden geplumpst – mehr BRD-Geschichte als Food-Icon. Das Innenleben von Mauerkonstruktionen ergründet Hopf auch mit Bezug auf John Hejduk. Seinem anthropomorphen grün-grauen Gebäude „Berlin-Masque“ in Kreuzberg ist Hopfs blau-rot-gelbe Fassadenarbeit nachempfunden. In der Publikation tritt Hopf auch als Künstlerin des Wortes auf: Sie steigt Rolltreppen hinauf und hinab – immer der Bewegungsrichtung entgegen. nym

Bis 15. 4., Mi.–Mo. 11–19 Uhr, Do. 11–21 Uhr, August­straße 69

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