KUNSTLICHT: Tanzschere hebt Bein
■ Neues aus der Portal Gallery, der Sparkasse und bei Rolf Ohse
Anglo-Amerikaner haben nichts gegen „Primitive Painting“. Die Naiven erzielen im Gegenteil außerordentliche Preise und werden energisch museal gesammelt. Entsprechende Niederlassung in Bremen ist die Portal Gallery (Am Dobben 105), die ab Freitag, 20 Uhr, Arbeiten der Engländer James Lloyd und Terry Clark zeigt. Lloyd (Jg.1905) war zunächst Bauer, zeugte dann neun Kinder und verlegte sich ganz aufs Malen von pointillistisch ausgeführten Pflanzen, Tieren, Gemäuern und Charakteren. Terry Clark wurde 1932 am anderen Ende der soziale Leiter quasi als Marketingdirektor geboren, stieg mittlebkrisenhalber aus, half Strafgefangenen und begann zu malen. Religiöses und Landschaft aus Öl auf Holz, vital und symbolhaft. (bis zum 22.12)
Seine erste Retro hatte Arnold Schmidt-Niechciol zwei Jahre nach seinem Tod, 1962 in der Bremer Kunsthalle (zusammen mit Gustav Adolf Schreiber, dessen Nachlaß die Kunsthalle zur Zeit loszuschlagen versucht). Der Wahlbremer Schmidt-Niechciol wird querschnittmäßig von der Sparkasse am Brill vorgestellt, sowohl mit Zeichnungen als auch Gemälden. Ein Großteil seiner Arbeiten ist im Besitz des Schnoor-Vereins „Heini Holtenbeen“, der jetzt eine Monografie des Künstlers herausgibt. (bis 7.12.)
Schrauben, Rostgabeln, Auspuffteile, Drahtstücke: Irgendwann greift Jörg Kicherer (Jg.37) in sein Arsenal der Trouvaillen und fertigt eine seiner geschweißten Skulpturen, eine beinhebende Tanzschere vielleicht. Zu besichtigen sind seine Arbeiten ab heute abend, 20 Uhr (Eröffnung), in der Galerie Rolf Ohse, Contrescarpe 36. (bis zum 29.12.) Bus
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