KONZERT : Kal
Roma in Serbien zu sein, bedeutet, sich durch ein potenziell explosives kulturelles und soziales Minenfeld navigieren zu müssen. Die Belgrader Band „Kal“ wählt den direkten Weg durch das Durcheinander von Geschichte, Mythen, Traditionen, Vorurteilen und Stolz: Rock’n’Roll im Herzen, angetrieben von satten Beats und fest verwurzelt im Balkan-Blues. Mit Witz, Imagination und der Fähigkeit, Disparates zusammenzuwerfen und sich zugleich den „folkloristischen“ Regeln zu verweigern, verorten sich „Kal“ sowohl als Teil der Gypsy-Tradition und als kulturelle Roma-Aktivisten des 21. Jahrhunderts. „So viele junge Roma machen nur Pop-Unsinn, weil die Balkan-Gesellschaft, insbesondere die serbische, nach dem Kollaps des Kommunismus dem kleinsten gemeinsamen Nenner erlaubt hat, zu herrschen. Ich hoffe, wir sind ein Beispiel für junge Roma-Musiker, Beats zu benutzen, aber der Roma-Kultur und -Musik trotzdem treu zu bleiben.“ MATT
Fr, 1. 5., 21 Uhr, Fabrik, Barnerstraße 36