KONZERT : Ewiger 40-Jähriger
Als Holzarbeiter und Tischler hat Jason Collett nicht mehr gearbeitet, seit Kevin Drew ihn überredet hat, bei seinem Torontoer Indierock-Kollektiv „Broken Social Scene“ einzusteigen. Anders als Drews Kunst-Pop-Projekt, das für seine Klang-Experimente schon mal 256 Tonspuren verbraucht, steht Collett solo aber eindeutig für die bodenständige und erdverbundene Seite des „Arts & Crafts“-Labels: fürs Pop-Handwerk. Seit sechs Jahren veröffentlicht er Jahr für Jahr gemeinsam mit der Band „Zeus“ unaufgeregte Alternative-Folk-Singer/Songwriter-Alben, die ihm nicht nur der näselnden Stimme wegen regelmäßig den sicher nicht schädlichen Bob-Dylan-Vergleich einhandeln. Auch auf seinem sechsten Album „Rat A Tat Tat“ gibt Collett wieder den ewigen 40-Jährigen und liefert traditionell Handgemachtes: mal ein wenig Indierock, hier eine Prise Motown, dort ein bisschen Soul. Das reißt nicht immer vom Hocker. Aber Tanzen können die Twens ja bei „Broken Social Scene“. Collett ist schließlich mittlerweile wirklich 40. MATT
■ Fr, 25. 2., 20 Uhr, Grüner Jäger, Neuer Pferdemarkt 36