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Archiv-Artikel

KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT Vom Winde verwöhnt

Die Windkraft kommt im Norden nur langsam in Schwung, dann aber gewaltig

Der Ausbau der Windenergie vor den Küsten ist ins Stocken geraten. Ursprünglich sollten die ersten Offshore-Anlagen in Nord- und Ostsee schon vor einem Jahr ans Netz gegangen sein, nun wird es frühestens im nächsten Jahr soweit sein. Von der in Studien prognostizierten Leistung wird bestenfalls ein Zehntel produziert werden können. Aller Anfang, weiß der Volksmund, ist eben schwer.

Und dennoch wird die Erzeugung von umweltfreundlichem Windstrom auf See ein noch größeres Erfolgsmodell werden, als sie das an Land bereits ist. Denn nach allen bekannten Expertisen kommt die Windkraft im Norden nur langsam in Schwung, dann aber gewaltig – vom Winde verwöhnt.

In vier Jahren dürften rund 32.000 Megawatt Strom im Jahr durch Windanlagen erzeugt werden – das entspricht der Leistung der drei Atomkraftwerke, die auf dem schleswig-holsteinischen Ufer der Elbe vor sich hin strahlen. Und von denen, nebenbei bemerkt, mit Brunsbüttel und Krümmel zwei Meiler zwei Jahre lang stillstanden, ohne dass ein Licht ausging.

Auch kontinuierlich steigen wird der Offshore-Anteil. In zwei Jahrzehnten dürfte ein bereits ein Drittel des gesamten deutschen Stromverbrauchs durch Windanlagen auf dem Meer gedeckt werden, von weiteren Formen erneuerbarer Energieproduktion ganz abgesehen.

Es geht ohne Atom und Kohle.