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Archiv-Artikel

KOMMENTAR: SVEN-MICHAEL VEIT ÜBER ATOMKRAFTWERKE IM NORDEN Kein Freibrief für die Atommeiler

Die vor 30 Jahren gebauten Meiler würden heute glatt durch den TÜV fallen

Atomkraftwerke gehören abgeschaltet, ausnahmslos und sofort. Dies nur zur Klarstellung. Zumal in Deutschland jährlich ein Stromüberschuss erzeugt wird, der der Leistung der acht ältesten AKWs entspricht. Diese Menge wird exportiert. Auch ohne diese Dino-Meiler wäre die oft behauptete Stromlücke weit und breit nicht in Sicht.

Im Norden ist das AKW Stade vor sieben Jahren abgeschaltet worden, die Meiler Brunsbüttel und Krümmel stehen seit drei Jahren still – und nicht ein einziges Licht ist ausgegangen. Vermisst werden sie nur von ihren Betreiberfirmen, die sie als Gelddruckmaschinen am Laufen halten wollen. Und das möglichst lange und natürlich möglichst günstig.

Deshalb ist es löblich, wenn die Kieler Atomaufsicht sich weigert, Freibriefe für Atommeiler auszustellen. Eine Verlängerung von Kraftwerks-Laufzeiten ist energiepolitisch unsinnig, volkswirtschaftlich nicht begründbar und sicherheitstechnisch verantwortungslos.

Uralt-AKWs können nicht einfach mit ein paar Ersatzteilen sicher gemacht werden. Eben das belegen die jahrelangen Reparaturversuche an den Pannenmeilern in Brunsbüttel und Krümmel. Heutige Reaktorkonzepte sind vollständig anders als die vor 30 Jahren. Die seinerzeit gebauten Meiler würden heute glatt durch den TÜV fallen.

Die Autos von damals werden verschrottet. Vorbildlich.