KOMMENTAR: MARCO CARINI ÜBER GESPALTENE PRIMARSCHULGEGNER : Ende einer Allianz
Es fällt nicht ganz leicht, sich Häme zu verkneifen. Da setzt eine Initiative, die ständig mit dem breiten Willen des Volkes argumentiert, in der eigenen Performance so ganz auf eine Galionsfigur und bekommt nun die Quittung. „Wir wollen lernen“ hat Walter Scheuerl zum Medienstar gemacht, doch als Teile der Initiative von Scheuerls Bekanntheit profitieren wollten, hat Scheuerl ihnen die lange Nase gezeigt.
Erst tauschte der Anwalt eine Parteigründung, die vermutlich für eine Handvoll der Schulreform-Gegner ein Abgeordnetenmandat bedeutet hätte, gegen ein einziges sicheres Bürgerschaftsmandat auf CDU-Ticket für sich selbst. Und jetzt will er seinen ehemaligen Gefolgsleuten auch noch die kleinste Wahlchance vermiesen. Aus Kampfgefährten gegen die Schulreform wurden erbitterte Gegner im Wettstreit um den Einzug ins Parlament. Und dass es keinen Spaß macht, den trickreichen Juristen Scheuerl als Gegner zu haben, das dürfen nun auch seine einstigen Mitstreiter feststellen.
Der Slogan „Wir wollen lernen“ klingt da heute fast wie ein Hilferuf der Gelackmeierten und Ausgetricksten. Die erste Lektion hat Walter Scheuerl seinen früheren Mitstreitern erteilt. An längeres gemeinsames Lernen mit ihnen als seiner politischen Karriere förderlich hatte er wohl ohnehin nie gedacht.