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Archiv-Artikel

KOMMENTAR: KLAUS WOLSCHNER ÜBER DIE ÖKOLOGIESTATION Loske vor der Fichte

Da wird Gertrud Overbeck ausdrücklich auch wegen ihrer Verdienste um die Ökologiestation im Rathaus mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet – und gleichzeitig zeigt der Umweltsenator ihr die kalte Schulter im Streit um den Erhalt dieses Biotops in Vegesack. Das passt nicht.

Als Gertrud Overbeck anfing, sich für dieses Gelände zu engagieren, da sollte es als Bauland verkauft werden. Der Protest der Bürgerinitiative führte zu einem Umdenken der Verwaltung. Wenn dieser Protest heute staatliche Orden wert ist, dann fragt sich, wieso der Staat nichts lernt.

Längst geht es nicht mehr um die Frage, auf wessen Kosten die alten Fichten gefällt werden, die nicht in das Biotop hineingehören, und was den Anrainer dazu bringt, das Gelände kaufen zu wollen. Da der Umweltsenator Loske sich ohne Not persönlich für die Veräußerung engagiert hat, ist der Streit zu einer Prestigefrage geworden: Kann er sich – mal wieder – nicht durchsetzen, wenn es Proteste aus der umweltpolitisch engagierten Bevölkerung gibt?

Die Grünen sitzen in der Klemme: Es ist ihre Klientel, die gegen die Politik ihres Umweltsenators auf die Straße geht. Wenn Vegesack nicht so weit weg und so unwichtig in der parteiinternen Machtbalance wäre, hätte die Partei ihren Senator längst zurückgepfiffen. Oder gewarnt, bevor er sich auf politisches Glatteis begibt.