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Archiv-Artikel

KOMMENTAR: KAIJA KUTTER ÜBER DIE LINKSPARTEI Gewinner der Stunde

Richtig spannend wird es für Die Linke in zwei Jahren, nach der Wahl: Dann werden die Karten neu gemischt

Hamburgs Linkspartei ist heute größer und ernst zu nehmender als mancher vor zwei, drei Jahren dachte. Und sie hat ein Luxusproblem: Ihr laufen die Mitglieder nicht weg – sie laufen ihr zu.

Die Linke ist die neue Heimat für manchen, der sich bei der GAL nicht mehr wohl fühlt angesichts der Kompromisse, die diese mit der CDU eingegangen ist – beispielsweise in der Umweltpolitik. Mehr noch aber hat der Linkspartei der Zickzack-Kurs der SPD in Sachen Schulpolitik genutzt. Fast zwei Jahre ging hier den Sozialdemokraten Taktik vor Inhalt.

Die Linke, vor allem die Bürgerschaftsfraktion, hat hier ganz anders agiert und früh Gespür dafür gezeigt, was sich schlicht gehört: Wenn sich CDU und Grüne für Bildungsgerechtigkeit mit dem Bürgertum anlegen, kocht man eben nicht destruktiv sein eigenes Oppositionssüppchen.

Der Linken nutzen also zunächst die Fehler der anderen. Spannend wird es in zwei Jahren, wenn nach der nächsten Bürgerschaftswahl die Karten neu gemischt werden. Die GAL könnte sich schnell wieder in die Oppositionsrolle einarbeiten, das hat sie bereits gezeigt. Und dann gäbe es Konkurrenz.

Sollte es gar für ein Bündnis links von der CDU reichen – dann hätte die politisch noch recht unschuldige Partei mit den Versuchungen der Regierungsbeteiligung kämpfen.