KOMMENTAR: JEAN-PHILIPP BAECK ÜBER GRÜNE BAUPOLITIK : Grüne schizophren
Völlig daneben liegt der grüne Baupolitiker Carsten Werner damit, den Rückkauf ehemals kommunaler Wohnbestände als Planwirtschaft abzulehnen und zu meinen, die Wohnungswirtschaft würde es schon selber richten.
Fraktionsübergreifend – weil wohl für jeden einleuchtend – wurde bedauert, als die zu einem Wohnghetto heruntergewirtschaftete Grohner Düne in Vegesack doch wieder an einen Privatinvestor ging. Werner zielte in der Bürgerschaftsdebatte gegen die Linkspartei und schoss sich dabei selbst ins Knie. Auch er weiß doch: Vor allem in dem inneren Stadtbezirken steigen die Mieten und die soziale Verdrängung ist Alltag geworden.
Dass ohne staatliche Eingriffe – Milieuschutz, Sozialwohnungsbau, Belegungsbindungen – vor allem die Armen unter steigenden Mieten leiden, ist eine Position der Grünen: Erst am Dienstag richteten sie eine große Anfrage an den Senat, in der sie kritisieren, dass es für die untersten der Gesellschaft schwieriger werde, sich auf dem freien Wohnungsmarkt selbst zu versorgen. Das stimmt, dagegen sollte man so viel wie möglich tun. Diese Richtung sollte auch Werner halten.