KOMMENTAR: BENNO SCHIRRMEISTER ÜBER TOMBOLA : Schweiget stille!
Danke, Carsten Werner, es war mal wieder an der Zeit: Dass die Bürgerpark-Tombola ihre Losverkäufer nicht nur in unschöne Büdchen zwängt und fies bezahlt, sondern auch noch Lärm verursacht, allzuviele haben es schon vergessen. Denn sie ist ja nicht die einzige akustische Verunreinigung der City, auch ist die Lautstärke seit fünf Jahren etwas runtergedimmt – und die Schwerhörigkeit schreitet epidemisch voran.
Klar, wenn man was verkaufen will, dann muss man auf sich aufmerksam machen. Und auch wenn es drumherum laut ist, funktioniert das leider nicht, indem man einfach mal auffällig still ist. Aber die Radaubüdchen, die für den schönen, stillen Park werben, sind eben auch nur scheinbar legitimiert durch einen guten Zweck: Selbst in Spitzen-Jahren, wie dem vergangenen, fließen keine 40 Prozent des Erlöses in den Erhalt des Bürgerparks: Meist trägt man eher mit einem Drittel eines treudoof gekauften Loses zum Erhalt der grünen Lunge Bremens bei: Dieses Modell wäre selbst dann zu unrentabel, um sich zu rechtfertigen, wenn es weniger hässliche Begleitumstände hätte.
Insofern greift Werners Vorschlag, die alljährliche Losbudenveranstaltung zu reformieren zu kurz. Es muss darum gehen, sie endlich zu ersetzen – durch ein sinnvolles und rentables Modell der Spendenakquise. Am liebsten ein leises.