KLIMAWANDEL : Malaria auf dem Vormarsch
NAIROBI | Der Klimawandel trägt nach Überzeugung eines internationalen Forscherteams zum Anstieg der Malaria in ehemals sicheren afrikanischen Hochlandregionen bei. Das schließen die Wissenschaftler aus der Entwicklung der Temperaturen und der Zahl der Krankheitsfälle in Teeplantagen bei Kericho, einer Hochlandregion im westlichen Kenia. Die Gruppe um Mercedes Pascual von der Universität von Michigan stellt ihre Analysen in den Proceedings B der britischen Royal Society vor. Die Häuser der Plantagenarbeiter befinden sich durchschnittlich 1.780 bis 1.900 Meter über dem Meeresspiegel – und damit in einer Höhe, wo das Malariarisiko bislang angesichts kühler Abend- und Nachttemperaturen als gering galt. In den warmen Monaten sei die Zahl der Erkrankungen bis zu achtmal höher als früher, stellten die Forscher der Universität Groningen, des Londoner Tropeninstituts und der Universität Michigan in ihrer Untersuchung fest. Der Klimawandel ist nach Auffassung der Forscher aber nicht allein für die gestiegene Zahl der Malariaerkrankungen verantwortlich. Auch die Zunahme an Resistenzen gegen Insektenschutzmittel und die höhere Zahl von HIV-Infektionen tragen dazu bei. (dpa)