„KIRMESKULISSE“ AM BRANDENBURGER TOR : Grütters rügt Zweckentfremdung des Pariser Platzes
Der Pariser Platz am Brandenburger Tor wird nach Ansicht der Berliner Kulturpolitikerin Monika Grütters (CDU) viel zu oft für Großveranstaltungen genutzt. Der geschichtsträchtige Platz sei mittlerweile der „Rummelplatz der Nation“, kritisierte Grütters, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Brandenburger Tor, in der Berliner Morgenpost.
„Hier dominieren immer wieder wirtschaftliche Interessen, statt Rücksicht zu nehmen auf das besondere historische Gewicht dieses Ortes.“ Das Brandenburger Tor und seine Würde als Denkmal würden dadurch nachhaltig beschädigt, rügte Grütters. Die Politikerin führte eine Statistik des Bezirks Mitte an, wonach auf dem Pariser Platz pro Jahr rund 80 Veranstaltungen stattfinden. Wenn Auf- und Abbau der Bühnen mit eingerechnet würden, werde der Platz an 240 Tagen genutzt.
Verantwortlich dafür machte die CDU-Bundestagsabgeordnete Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD). In dessen Amtszeit sei das Brandenburger Tor zur „Kirmeskulisse“ verkommen, zu oft werde Firmenwerbung aufgehängt. Der Senat müsse mit Augenmaß eine Auswahl der Veranstaltungen treffen, forderte Grütters. (dpa)