KIRCHEN ERINNERN AN JESU LEIDEN, KÜNSTLER HÄNGEN JESUS VERKEHRT HERUM ANS KREUZ : Prozession und Protest
An das Leiden ihres Religionsstifters haben Protestanten und Katholiken am Karfreitag mit einer ökumenischen Prozession durch die Innenstadt erinnert. Mit dabei auf dem zweistündigen Schweigemarsch von 400 Gläubigen waren zwei Kirchenoberhäupter der Hauptstadt: der evangelische Landesbischof Markus Dröge und der katholische Weihbischof Matthias Heinrich. Die Prozession führte vom Dom an verschiedenen Kirchen vorbei zur Sankt-Hedwigs-Kathedrale am Bebelplatz. Auf der gesamten Strecke trugen je zwei Personen ein knapp drei Meter langes Kreuz.
Ein anderes Kreuz sorgte im Kreuzberger Viktoriapark für Aufmerksamkeit. Die Künstlergruppe „Erroristen“ hatte in der Nacht zum Karfreitag eine verkehrt herum hängende Jesusfigur installiert. Mit dem Gesicht zum Kreuz hing Jesus an einem Denkmal des Arbeiteraufstandes vom 17. Juni, er war außerdem mit einem Schloss gesichert worden. Die Künstler wollten mit ihrer Aktion nach eigenen Angaben unter anderem „gegen die staatliche Kontrolle des öffentlichen Raumes“ protestieren. Die Polizei entfernte die lebensgroße Figur, die wahrscheinlich aus einer Kirche stammt. (dpa, epd)