KIM KULIG, NATIONALSPIELERIN : Die Vielseitige
■ 20, Frauenfussball-Nationalspielerin, wechselt nach zwei Jahren beim Hamburger SV nun zum 1. FFC Frankfurt. Foto: dpa
Es war ein Abschied mit Ansage. Bereits im Frühjahr 2010 wurde bekannt, dass Kim Kulig, prominenteste Fußballerin der Frauenmannschaft des Hamburger SV, mit dem Frankfurter FFC verhandelt. Am Dienstag hat sie nun einen Dreijahresvertrag unterzeichnet: Ab der kommenden Saison spielt die 20-Jährige beim 1. FFC Frankfurt.
Kuligs Wechsel ist mit einem Blick auf das Leistungsgefälle in der Frauenfußball-Bundesliga leicht zu erklären. Duisburg, Potsdam und Frankfurt sind die Vereine, die im Frauenfußball traditionell die Meisterschaft unter sich ausmachen. Der HSV ist eher ein Kandidat fürs Liga-Mittelfeld.
Außerdem wird Kulig in Frankfurt auf etliche Spielerinnen treffen, mit denen sie auch in der Nationalmannschaft zu tun hat. Kulig bringt es auf 20 Länderspieleinsätze in der A-Nationalmannschaft, sie wurde 2009 Europameisterin und gilt als eines der größten Talente im DFB-Team. Kulig ist beidfüßig und vielseitig: Sie ist sowohl in der Abwehr stark, als auch im Angriff. Mit einer Größe von fast einem Meter achtzig bringt sie auch für Kopfball-Duelle beste Voraussetzungen mit.
Letztes Jahr machte sie in Hamburg ihr Abitur und will sich nun ganz auf den Sport konzentrieren: „Da fällt eine große Last weg.“ In Frankfurt möchte sie ab dem Wintersemester neben dem Fußball Sportmanagement studieren.
Zunächst aber steht die Fußball-Weltmeisterschaft vom 26. Juni bis zum 17. Juli im eigenen Land an. Kulig wird aller Voraussicht nach eines der Gesichter der WM werden. Freuen kann sie sich über den Zuspruch allerdings nur bedingt: „Ich stehe nicht gern im Mittelpunkt“, sagt Kulig, die im schwäbischen Herrenberg geboren wurde und in Ammerbuch-Poltringen im Landkreis Tübingen aufgewachsen ist. Dort hat sie das Fußballspielen bei den Jungs gelernt. Es folgten Jahre beim Zweitligisten Sindelfingen und 2008 der Wechsel zum HSV: zum ersten Mal erste Liga, zum ersten Mal Großstadt.
„Die Unterschrift beim 1. FFC Frankfurt sehe ich als nächsten Schritt meiner sportlichen Entwicklung“, sagt Kulig. Es wird nicht der letzte sein. GUM