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Archiv-Artikel

KAMERADSCHAFT „FRONTBANN 24“ FLOPPT MIT KUNDGEBUNG Vergewaltigung als Vorwand für Demo von Neonazis erfunden

Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, war der Anlass für eine Spontandemonstration der rechtsextremen Kameradschaft „Frontbann 24“ vor anderthalb Wochen vorgetäuscht. Am 27. August hatte eine 19-Jährige bei der Polizei angezeigt, von zwei Männern mit Migrationshintergrund in Britz (Neukölln) vergewaltigt worden zu sein. Darauf waren noch am gleichen Tag mehrere Dutzend Neonazis durch die Neuköllner Ortsteile Britz und Buckow marschiert.

Die 19-Jährige habe eingeräumt, die Tat erfunden zu haben, teilte ein Polizeisprecher mit. Gegen die Jugendliche wurde ein Verfahren wegen des Vortäuschens einer Straftat eingeleitet. Die Polizei geht davon aus, dass die 19-Jährige Kontakte zum „Frontbann 24“ unterhält. Gegen die Gruppe prüft Innensenator Ehrhart Körting (SPD) aktuell ein Verbot.

Auch eine Kundgebung des „Frontbann“ am Samstag floppte. 30 Neonazis fanden sich am Bahnhof Lichtenberg ein, um gegen Drogen zu demonstrieren. Ihnen standen 100 Gegenprotestanten gegenüber. Die Polizei leitete gegen einen Teilnehmer der „Frontbann“-Kundgebung Ermittlungen ein, weil dieser verbotene Zeichen trug. (taz)