: Jung, jünger, Jugendwahn
Große Traditionen treffen heute auf dem Bökelberg aufeinander. Die heimische Borussia und der 1. FC Nürnberg kommen zusammen auf 14 Deutsche Meisterschaften, aber erstaunlich ist, dass auch die Gegenwart der beiden Vereine recht rosig aussieht. Mönchengladbach ist mit Tabellenplatz drei zweifellos das Überraschungsteam der Saison und bisher die einzige Mannschaft, die Bayern München besiegen konnte. Wie Trainer Lucien Favre aus einem Fastabsteiger ein Spitzenteam formte, darüber ist viel geschrieben worden. Sehr viel geräuschloser steht aber auch der Club besser da als erwartet, obwohl man das grandiose Offensivdreieck der vergangenen Saison aus Ilkay Gündogan, Mehmet Ekici und Julian Schieber verloren hat. Trotzdem Tabellenplatz acht mit einer Mannschaft, die den neuerdings in der Bundesliga grassierenden Jugendwahn noch etwas konsequenter umsetzt als die Konkurrenz. Dafür ist Trainer Dieter Hecking verantwortlich, der, so rechnen die örtlichen Nürnberger Nachrichten vor, seit August 2010 dreizehn Spieler unter 23 Jahren in der Bundesliga hat debütieren lassen: „So viele wie nirgendwo sonst.“ Jung, jünger, Nürnberg.