■ Julio Cesar wird diskriminiert: Trainer fürchtet Vertragskündigung
Dortmund (dpa) – Borussia Dortmunds dunkelhäutiger Brasilianer Julio Cesar hat sich bei seinem Klub bitter über den alltäglichen Rassismus beklagt, mit dem er in Deutschland konfrontiert ist. Sein Vertrag enthält einen Passus, wonach er bei rassistischer Diskriminierung sofort fristlos kündigen kann. Cesar wollte am Mittwochabend mit seinem Dolmetscher Eduardo Lucio Facion eine Diskothek in der Innenstadt besuchen. Vom Türsteher sei ihnen aber zweimal bei der Bitte um Einlaß beschieden worden: „Ihr beide nicht.“ Nachdem die beiden den Chef sprechen wollten, erwiderte der Türsteher: „Der ist seit acht Jahren tot.“
Cesar beurteilte diesen Vorgang mit der Feststellung: „Das ist Rassismus pur.“ Der Junggeselle, der kürzlich eine Villa in Herdecke bezog, hatte dort vor einigen Tagen seine schwarze Limousine mit zwei Reifen auf dem Bürgersteig geparkt. Daraufhin war aus der Nachbarschaft sofort Anzeige gegen ihn erstattet worden, ohne daß mit ihm Rücksprache gehalten worden sei. Cesar wertete auch diesen Vorgang als „eindeutig rassistisch“. Borussias Manager Michael Meier und Trainer Ottmar Hitzfeld hoffen, daß sich solche Vorfälle künftig nicht wiederholen, weil sie sonst die Kündigung des Ballkünstlers befürchten müssen.
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