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Judith Holofernes über "Bild"-Kampagne"Die 'Bild' ist keine Supermacht"

Das Medium ist die Botschaft, sagt Judith Holofernes. Sie hat es abgelehnt, für die "Bild"-Zeitung zu werben, und ihre Absage ins Netz gestellt. "Bild" bedankt sich mit einer ganzseitigen Anzeige.

Heldin Judith Holofernes hat einen Offenen Brief an die Werbeagentur "Jung von Matt" geschrieben. Bild: dpa
Interview von Josef Winkler

taz: Da wir uns schon lange kennen, duze ich dich. Jetzt ist eure Band-Website zusammengebrochen. Liegt das daran, dass ihr so einen lahmen Server habt oder dass du einen Nerv getroffen hast?

Judith Holofernes: Also unser Server ist garantiert nicht der größte. Aber dass er zusammenbricht, hat mich dann doch überrascht. Und der von BildBlog.de ist auch angeschlagen.

Hast du den Brief schon mit der Absicht geschrieben, den dann auch in die Öffentlichkeit zu stellen, oder war der erst mal nur an die Damen und Herren von Jung von Matt gerichtet?

Bild-Werbung

Judith Holofernes mag keine Werbung für Bild machen. Dass sie sich mit ihrer Anfrage an die Sängerin der als konsum- und medienkritisch bekannt gewordenen Band Wir sind Helden, ihr Gesicht einer Werbekampagne für die Zeitung Bild zu leihen ("Ihre Meinung zu Bild ...?"), eventuell einen Korb holen könnten, war den Mitarbeitern der Hamburger Werbeagentur Jung von Matt vermutlich bewusst.

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Dass Holofernes ihre Absage in einen betont undiplomatisch gehaltenen offenen Brief packen würde, inklusive Abrechnung mit den Werbern und ihrem Großkunden, war nicht abzusehen.

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Dessen Wirkung auch nicht: Das lustvolle Pamphlet, veröffentlicht am Donnerstag, wurde über Nacht zu einem solchen hot item im Internet, dass am Freitag die Website der Band unter der Last der Zugriffe in die Knie ging.

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Die taz erreichete die Sängerin gutgelaunt am Handy im Zug nach Köln. Wie erklärt sie sich den enormen Zuspruch? "Ich glaube, dass viele Leute verärgert sind von dieser Kampagne, aber gar nicht so genau benennen könnten, was das eigentlich ist, was sie daran so stört."

Das war schon so geschrieben als Antwort in die Öffentlichkeit, um meines eigenen Amüsements und Seelenheils willen. Ich hab über die Jahre so viel Blödheit an mich herangetragen bekommen, dass ich einfach ein ganz tiefes Bedürfnis hatte, nicht immer nur drüberzustehen, sondern auch mal zu reagieren.

Nun könnte man sich vorstellen, dass die Agentur für diese Werbekampagne öfter mal eine Absage kassiert - aber du machst mit deinem offenen Brief aus deiner Absage ja sozusagen eine Kampagne gegen Bild! Hast du eine Mission?

Es hatte in erster Linie was mit Herzenshygiene zu tun. Und ich habe ein starkes Bedürfnis, mich da abzugrenzen, drum wollte ich das öffentlich tun. Auf der anderen Seite habe ich mir schon auch gedacht, dass die Art, wie ich das getan habe, den ein oder anderen amüsieren könnte und vielleicht auch ein bisschen erhellen. Ich glaube, dass viele Leute verärgert und genervt waren von dieser Kampagne, aber gar nicht so genau benennen konnten, was das eigentlich ist, was sie daran so stört.

Du nennst die Kampagne "perfide" und beantwortest diese Frage in dem Brief ja eigentlich für dich. Aber trotzdem noch mal: Wäre es nicht der elegantere Weg gewesen, mitzumachen und, wies so schön heißt, das System von innen anzugreifen?

Nein, eben nicht. Ich bin ganz fest davon überzeugt, dass niemand, der sich in das Bezugssystem dieser Kampagne begibt, ungeschoren davonkommt. Im Sinne von: ohne mit der Bild-Zeitung fraternisiert zu haben. Das ist ja die Masche, mit der die versuchen, sowohl die Prominenten zu kapern als auch die, die das dann irgendwie total clever finden sollen. Ich bin ja schon nicht sicher, ob man so was machen kann, was ich da jetzt gemacht habe, ohne am Ende Werbung für die Bild-Zeitung zu machen.

Wenn man Bild-Werbung sieht, denkt man ja oft: Mist, leider gut. Bild und McDonalds haben mit die cleversten Werbungen - woran liegts? Können die sich einfach die besten Agenturen leisten?

Ich glaube, umstrittene und mit einem offensichtlichen Makel behaftete, aber doch irgendwie mainstreambeherrschende Marken zu gestalten, das reizt einfach jeden Werber. Oder fast jeden. Ich kann mir vorstellen, dass die da dann ihre besten Leute zusammenstellen. Und mir ging das ja früher auch so, dass ich solchen Sachen ein bisschen auf den Leim ging. Gott sei Dank hab ich ja nun Werbung studiert und weiß, dass man die Werbung nicht mit dem Werber verwechseln darf - und vor allem natürlich auf keinen Fall mit der Macht, die hinter der Marke steht. Und wenn die Werbung für die Bild-Zeitung irgendwie witzig ist, heißt das noch lange nicht, dass das Medium Bild-Zeitung mit irgendeiner Art von Humor gesegnet ist.

Du kommst den Leuten von Jung von Matt in dem Brief ja ziemlich persönlich und durchaus vorwurfsvoll. Von einer großen Werbeagentur zu erwarten, wie du es zum Ausdruck bringst, dass sich die Leute da ja auch weigern könnten, für Bild Werbung zu machen, ist zumindestens frisch-naiv. Ist es auch dein Ernst?

Es ist zumindest bei dieser speziellen Kampagne so, dass da so viele unausgesprochene Annahmen dahinterstecken, die ich so dermaßen perfide finde, dass ich es dann tatsächlich übel nehme und auch wirklich persönlich beleidigt war, dass irgendjemand annehmen konnte, ich möchte da Anteil dran haben. Sollen sie doch Werbung für die Bild-Zeitung machen. Aber klar ist: Es gibt auch viele Werber, die das nicht machen würden, und es gibt auch viele, die dann irgendwann aus diesem doch sehr verkorksten Business aussteigen. Es ist nicht so, dass man sagen müsste: Das ist halt alles systemimmanent, es ist halt so, und deswegen lass doch die armen Leute in Ruhe. Ich hab das ja alles von innen gesehen und deswegen mein Studium abgebrochen.

Jetzt versteh ich erst "Werbung studiert". Du hast nicht in den letzten Jahren die Werbung in den Medien studiert, sondern richtig Werbung studiert, an der Uni?

Ich habe Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation angefangen in dem Glauben, das hätte irgendwas mit Medien und Journalismus zu tun, hab mich dann in einem Werberstudiengang wiedergefunden und innerhalb weniger Veranstaltungen das kalte Grauen gekriegt. Das meine ich ja mit "Ich kenne euch alle". Aus Ernüchterung darüber, wie dieses Business läuft, habe ich ja erst angefangen, mich mit Werbekritik und dann mit Konsum- und Globalisierungskritik zu beschäftigen.

Du sagst, du nimmst es den Werbern übel, die diese Kampagne machen. Nimmst dus auch den Prominenten übel, die mitmachen und ihr "Testimonial" abgeben?

Klar: Natürlich ist es jedem überlassen, ob er da mitmacht. Ich denke nur, die Leute müssen mit in Kauf nehmen, dass sie damit zwar unheimlich viele Menschen erreichen, aber auch bei vielen Ansehen einbüßen. Und ich habe schon das Gefühl, dass das einen Teil dieses Hallihallo jetzt im Internet ausgemacht hat: dass viele Leute, die enttäuscht waren von Prominenten, die bei dieser Kampagne mitgemacht haben, sich einfach gefreut haben, mitzukriegen, dass man da offensichtlich nicht zwangsläufig mitmachen muss, wenn man gefragt wird. Ich lauf ja immer wieder vorbei an neuen Plakaten und denk mir: Oh nein, der nicht auch noch!

Du unterstellst den Teilnehmenden recht klar Dämlichkeit, du schreibst: "Selten hat eine Kampagne so geschickt mit der Dummheit auf allen Seiten gespielt."

Ich unterstelle denen, die mitmachen, dass sie sich als dümmer verkaufen, als sie sind. Diese ganze Kampagne wirkt auf mich wie ein großer Deal, den alle miteinander machen, damit sie in ihrer komischen Blase weiterleben können, indem sich jeder ein bisschen doofer verkauft, als er ist.

Andere meinen - oder wissen - vielleicht, dass sie es sich karrieretechnisch gar nicht leisten können, Bild abzusagen.

Die Bild-Zeitung ist auf jeden Fall eine Macht, und ich habe mitbekommen, dass es zum Beispiel in der Schauspielerei offensichtlich nicht oder kaum möglich ist, sich dem zu entziehen. Wenn man als Schauspieler irgendwie eine Karriere haben will in Deutschland, ist es fast unabdingbar, sich mit der Bild-Zeitung gut zu stellen. Das ist im Pop gottlob nicht ganz so.

Seid ihr mit Wir sind Helden da in einer Luxusposition?

Wir haben uns ganz bewusst eine Karriere aufgebaut, die nicht von der Bild-Zeitung abhängig ist. Ich denke, dass viele Künstlerkarrieren in Deutschland von der Bild-Zeitung abhängen, aber natürlich vor allem die, die sich von Anfang an mit ihr verbündet haben. Die Bild-Zeitung ist ein wahnsinnig machtvolles Instrument, um eine Karriere aufzubauen. Aber dann kommt man aus der Nummer eben auch nicht wieder raus. Ich weiß, dass die Bild-Zeitung sehr gnadenlos umgeht mit Leuten, die nicht kooperieren. Und wir haben immer das Glück gehabt, dass wir uns außerhalb dieses Machtgefüges bewegt haben.

Hast du jetzt Angst vor dem Zorn von Bild?

Ich denke, die versuchen so sehr, für sich ein Image zu gestalten von Drüberstehen und Humor und Selbstironie, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass die da zu einem richtigen Gegenschlag ausholen. Und ich fänds auf jeden Fall schön, wenn niemand jetzt die Bild kaufen würde, nur um zu sehen, ob sies doch tun.

Man predigt mit einer Aktion wie deiner natürlich vor allem zu den Bekehrten.

Das ist völlig klar. Ich ahne aber auch, dass es einen erschreckend hohen Prozentsatz von "ironischen" Bild-Zeitungs-Lesern gibt. Leute, die das nur mal an der Raststätte oder nur vorm Zahnarztbesuch kaufen, oder die "nur den Sportteil lesen" und die das eigentlich alles durchschauen, aber halt irgendwie witzig finden. Das merkst du ja schon daran, dass du das als Band in deinen Tour-Rider reinschreiben musst, wenn du backstage bitte KEINE Bild-Zeitung liegen haben möchtest. Weil das einfach so ist: Alle Bands lesen auf Tour die Bild-Zeitung! Zumindest ist das die Annahme. Wenn nur alle ironischen Bild-Leser das mal für ein paar Monate sein lassen könnten, würde das denen, glaub ich, ernsthafte Umsatzeinbußen bescheren.

Nachdem wir dieses Interview geführt haben, hat Bild reagiert und schaltet in der Montagsausgabe eine ganzseitige Anzeige in der taz, die deinen kompletten Brief enthält mit dem Zusatz "Danke für Ihre ungeschönte und unentgeltliche Meinung, Frau Holofernes". Wird es der Bild-Zeitung gelingen, aus der Sache noch was für sich rauszuholen?

Die Bild ist eine Macht, aber nicht mehr die Supermacht, die sie zu sein vorgibt. Ich schätze, die werden - wie auch ich - die vielen Antworten und Kommentare im Netz gelesen und gemerkt haben: Okay, da ist ein Großteil der Leute einfach entzückt. Nur ein paar wenige fürchten, die Bild könnte letztlich alles zu ihren Gunsten drehen - und diese Anzeige ist der Versuch, diese Annahme zu unterstreichen. Eine ziemlich zahnlose Dominanzgebärde. Interessant übrigens, dass sich die taz dafür zur Verfügung stellt. Ich glaube aber nicht, dass das aufgeht, dazu bewege ich mich zu weit außerhalb ihres Spielfelds. Ich bin jedenfalls sehr glücklich damit, das gemacht zu haben, und würde mich freuen, wenn andere das weitertragen.

Aber konsultierst du jetzt deinen Anwalt?

Meine erste Reaktion war jetzt schon: Dürfen die das? Aber ich hab auch keine Lust, da jetzt einen Fehdehandschuh aufzunehmen. Es ist ja doch das Berechenbarste, was sie machen konnten.

Man würde ja annehmen, dass so was dann von der Rechtsabteilung eh wasserdicht abgecheckt wurde. Oder eben gerade nicht? Ist da vielleicht bewusst eine Lücke? Warten man nur darauf, dass du mit rechtlichen Schritten reagierst?

Es ist jedenfalls ein ziemlich lahmer Versuch, ein Rückspiel zu erzwingen, weil man aus der ersten Runde nicht besonders glorios hervorgegangen ist. Aber ich sehe nicht ein, warum ich mich drauf einlassen sollte, wenn ich schon geduscht habe und mit meinen Leuten singend im Bus sitze.

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98 Kommentare

 / 
  • T
    Tobi519

    Mit ihrem beinahe Doktor in "Werbung" ist Frau Holofernes natürlich zu klug um der Bild genau die reisserische Reaktion zu liefern auf die sie insgeheim hofft. Bestimmt wird grade nach diesem Interview niemand mehr die Bild kaufen weil sie auf eine weitere Stellungnahme hoffen.

     

    Wenn man dann allerdings noch glaubt den Schlagabtausch gewonnen zu haben ist die Grenze der Naivität zumindest erreicht und das Ödland der Doofheit

    ist nicht mehr fern.

    Einen Tipp noch für das nächste Mal wenn Sie sich vor den Karren spannen lassen: Seien Sie eine gute Verliererin und machen es bitte nicht noch schlimmer.

  • B
    Browni

    Hi!

     

    gutes Interview mit Judith Holofernes geführt von Katrin Bauerfeind.

     

    http://www.veeds.org/2011/04/06/Katrin-Bauerfeind-im-Interview-mit-Judith-Holofernes-Teil-1/

     

    lg

  • SL
    Sam Lowry

    "Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen."

    (A. Einstein)

  • P
    Pumuckl

    Naja, Taz eben. Wer für BP Reklame macht, kann auch für BLÖD Reklame machen. Zum glück ist mein Abo längst abbestellt.

  • TM
    Thomas Müller

    Es gab ja nun schon einige Kritik wegen der "Bild"-Anzeige mit dem Holofernes-Statement - ich fand die Aktion jedoch richtig klasse. Holofernes hat da ein paar wirklich treffende Dinge geschrieben, dies sich Promis ruhig mal zur Brust nehmen sollen, wenn sie sich an solchen "Bild"-Kampagnen beteiligen. Es wäre schade gewesen, wenn ich diesen Brief nicht hätte lesen können. Dass "Bild" der taz auch noch Geld dafür gibt, mir das Ganze in Form einer Anzeige zu präsentieren - umso besser.Zwar will man bei "Bild" damit nur demonstrieren, dass man es sich in mehrfacher Hinsicht leisten kann, mit Kritik offen umzugehen, doch damit wird man sicher keine taz-Leser zu "Bild"-Lesern konvertieren. Und wenn nun ein paar humorlose Zeigenossen ihr taz-Abo kündigen - der einzige Nutzen, den Bild aus der Aktion ziehen kann - sorry, aber dann ist es um die auch nicht schade.

  • J
    Joe

    Ich wußte bislang nicht, warum ich euer Blatt nicht mag, war mehr so n Gefühl, aber jetzt seid ihr dabei, euch euer Grab zu schaufeln.

     

    Die BILD-Anzeige drucken, 12000 Euro nehmen:

    Ich glaube, es hackt bei euch!!!

     

    Auf Nimmerwiedersehen!!!

  • M
    MichaelS

    Manche unterstellen Frau Holofernes Kalkül: Nee, die ist in ihrem Brief ehrlich und was sie über kalkulierte Kaltschnäuzigkeit (BILD+Werbeindustrie) und stillgelegte Gewissen (käufliche Promis) sagt, haut hin. Ich kenne kaum Schauspieler, die sich trauen offen gegen BILD Stellung zu beziehen (wie z.B. Jasmin Tabatabei).Die BILD zeigt mit dieser Anzeige, dass sie a) Holofernes n i c h t kaufen kann und b) dass sie die taz kaufen kann. Ich habe vor Jahren mein "Berliner Zeitung" - Abo gekündigt, weil einerseits in einem Artikel vor einem wíndigen Wohnungsvermittlungsunternehmen gewarnt wurde, andererseits selbiges Werbung in derselben Zeitung machen durfte. Knete vor Gewissen, oder?

  • B
    BungaBunga

    BombenNummer - Handelt sich hier vielleicht um eine Werbekampagne in eigener Sache!?

     

    Jung von Matt sind doch WerbeFuzzis und die kloppen sich momentan um Aufträge aus der wiedererstarkten deutschen Wirtschaft(prost).

     

    Wenn die einen Krieg anzetteln (den keiner gewinnen kann) wird es eine Materialschlacht. - Knaller

  • O
    ole

    à propos Bild...

    @taz: Wenn ihr nun schon ganzseitige BILD-Werbung macht, verwendet das Geld doch sinnvoll (insofern man davon noch reden kann) und bringt am WE mal die taz.de in Ordnung. Langsam nerven die ins Leere laufenden Links, die weißen Kommentarseiten und die unzähligen Fehlermeldung. Sorry, aber jede private Seite, jedes Blog wirkt mittlerweile semi-professioneller!

     

    Vielleicht melden sich dann ja auch potentielle Werbekunden abseits der Atomkraftkonzerne, Partnervermittlungen und Bild-Zeitung. Vielleicht erübrigt sich ja dann die Frage, ob man auf solche Scheiß-Werbung zumindest in ökonomischer Hinsicht verzichten kann.

  • MC
    Michi C.

    Ja, als Bürger wundert man sich, dass etwa Alice Schwarzer für Bild wirbt. Oder so mancher Sportler oder Entertainer. Haben die das nötig, sich so ausdrücklich an eine Zeitung zu binden? Und die "launigen" Sprüche der Werbeagentur dazu klingen so authentisch wie aus dem Marketingseminar, erstes Semester.

     

    Judith Holofernes hat sich sicher im Namen vieler Kritiker Luft gemacht.

    Aber wie ehrfurchtsvoll nun im Netz darüber berichtet wird - als ob das Abendland gerettet wurde. Und noch ein Interview dazu, puuuh. Ist das nicht alles ein wenig überbewertet?

     

    Ich persönlich glaube nicht, dass Judith Holofernes sich nun zur Märtyrerin eignet. Na, klar, sie ärgert sich über blöde Anfragen. Aber das ist ihr Alltagsgeschäft. Wenn es passt, macht sie ja mit. Immerhin hat mit einem Titelbild auf der BRIGITTE auch schon für ihr Comeback geworben. Und BRIGITTE ist ja nun mal auch kein Intellektuellen-Magazin, sondern Bauch-Beine-Po-Diät-Mainstream.

  • P
    PR?Yeah!

    @functional

    "Sicherlich wird es einige- des denken nicht ganz so mächtige- geben, die das als PR sehen wollen, aber mir sagte Ihr Name bisher soviel wie mein Name Ihnen. "

     

    na bitte, geht doch!

  • P
    PR?Yeah!

    @functional

    "Sicherlich wird es einige- des denken nicht ganz so mächtige- geben, die das als PR sehen wollen, aber mir sagte Ihr Name bisher soviel wie mein Name Ihnen. "

     

    na bitte, geht doch!

  • F
    functional-trendfood.com

    Hallo,

    selten wurde ich beim lesen so gut unterhalten wie beim lesen der Kommentare hier.

    Auch für mich ist die Bildzeitung nicht gerade die Postille die man gelesen haben muss wenn man sich über das weltgeschehen informieren möchte.

    Auch bedaure ich jene menschen die erst die Bildzeitung lesen müssen um sowas wie eine eigene Meinung zu haben ( Bild...kauf dir deine Meinung)

    Mir sind Menschen mit einer eigenen Meinung lieber, auch wenn es nicht immer unbedingt auch die meine ist.

    Ich hege ja den Verdacht das wir die ganzen Promis die sich allzu freiwillig vor den Bild-Karren spannen ließen alsbald als B,C oder auch D-Promies in einer erneuten Auflage des Djungel-Camps als Kandidaten sehen, wo sie dann ordentlich Kotzfrüchte und geronnene Enteneier in sich reinschaufeln. Diese Art der Nahrung hätte mit Menschenwürde ungefähr soviel gemeinsam wie die Berichterstattung der täglichen Bild mit gutem Journalismus. Wie verzweifelt müssen diese Promis sein... oder erpressbar?

    Bei dieser Kampagne kann man nach meiner Überzeugung nur aus reiner Not mitmachen. All diese Promis leisten hier ihren Beitrag zur täglichen versuchten Volksverdummung.

     

    Mir bleibt nur eines zu sagen:

     

    Vielen Dank Judith Holofernes.

    Schon der erste Satz ihrer Antwort ist spontan und ehrlich gewesen und hätte als Antwort gereicht.

    Aber das Sie mich teilhaben lassen an ihren Gedanken und an Ihrem Wissen hinsichtlich der Werbeschaffenden empfinde ich als Geschenk.

    Das Sie sich sprachlich eines Jargons bedienen der nicht unbedingt in der feinen Gesellschaft zu hause ist tut Ihrer Aussage keinen Abbruch.

    Klasse, das spontane Empörung einmal so deutlich nachzufühlen ist.

     

    Auch das Sie ihren Namen unter das Schreiben setzten und nicht den Namen ihrer Band, gefällt mir. Sicherlich wird es einige- des denken nicht ganz so mächtige- geben, die das als PR sehen wollen, aber mir sagte Ihr Name bisher soviel wie mein Name Ihnen.

     

    Danke für Ihre ehrliche Entrüstung und danke allen Kommentatoren.

    Wahre schätze an Ausdrucksweisen und geflügelten Worten habe ich hier gefunden...Wortspielereien und geflügelte Worte die mich erheiterten und nachdenklich stimmten

    ..und das alles fernab der Bildzeitung

     

    Vielen Dank für soviel Courage.

     

    Klaus Timm

  • H
    Helden?NeinDanke

    armes deutschland, das immer noch "helden" braucht.

     

    und ja, werbung ist natürlich per se mies, schlecht, unsittlich - nicht nur in der bild. sowas klebrig-ekliges brauchen "wir sind helden" natürlich nicht, so sauber sind die. geht's noch ein bisschen selbstgerechter und heuchlerischer?

  • S
    Seeräuber-Jens

    Daß verschiedene Leute, die ich durchaus schätze, gut tun, mit der Blöd wenigstens zeitweise zu kooperieren … geschenkt. Wo wäre ein Guildo Horn ohne die BILD-Kampagne?

     

    Und andererseits: Beuys und Böll, dürfen wir denen das vergessen? Haben sie sich denn gewandelt? El Mazri … eher nicht.

     

    *

     

    Gerade in Zeiten, wo gar eine Alice Schwarzer zur Werbeträgerin der BLÖD geworden ist … Schön, wenn wer nachrückt. Und: Klar. Die “Helden” profitieren natürlich von so öffentlich generierter street creditibility. Es sich jedenfalls nicht so laut mit der BLÖD zu verargen hätte ihnen aber auch nicht geschadet. Die sind nicht gerade jetzt “Ton Steine Scherben”, wo die Blöd mit Lob eher schaden könnte, nicht gar so weit von einem auch BILD-kompatiblen mainstream. Unterm Strich halte ich das für nicht kalkulierbar, was finanziell einträglicher wäre und nehme darum ab, daß es ihnen relativ wurscht ist, zumindest in diesem Fall.

     

    Danke! Ihr seid Helden!

  • N
    noevil

    Es gibt Schmutzblätter, da kann man machen was man will, es wird immer von diesen zu deren Vorteil umgenutzt. Sei es, dass man unter so einen Brief einfach einen perfide freundlichen Dank - natürlich mit entsprechendem Logo - setzt. Dann sieht es auf den ersten Blick einfach wie Werbung mit super-tolerantem Touch aus, da seht her, was wir uns leisten können uns gefallen zu lassen. Oder sei es, dass man einfach "vergisst" irgendwo oben das kleine Wörtchen "Anzeige" anbringen zu lassen. Anyway, dieses Blatt hat es sogar geschafft, in aller TAZ-Munde zu kriechen - einfach widerwärtig.

     

    Liebe TAZ, warum habt Ihr nicht ausnahmsweise das Innenleben Eurer Zeitung mal so umgemodelt, dass Brief und Interview zusammenhängend gesehen werden können? war das nicht ein wenig ungeschickt?

     

    Macht Ihr Euch und Frau Holofernes damit nicht zu Opfern einer perfiden Werbeagentur, die genau zu so einem Blatt passt?

  • H
    hans

    Das Problem ist doch, Frau Holofernes hat recht und die taz lässt sich kaufen: für 12.tausend Euro druckt sie den Brief als Bild-Anzeige. Die Prominenten, die für Bild werben, spenden 10.000 Euro. Die taz, die für Bild wirbt, steckt 12.tausend Euro ein - und schämt sich nicht einmal dafür, sondern rechtfertigt das mit wirtschaftlicher Notwendigkeit. Aufrichtig tun und dann doch ohne Prinzipien sein - so richtig guttenberghaft kommt ihr daher. Nach vorne raus ethische Prinzipien proklamieren und hintenrum käuflich sein für jedermann.

  • V
    vic

    Ist eigentlich dieser Guttenberg-Klon noch Anteilseigner der taz?

     

    Auch wenn das vielen nicht passt - gut gemacht, Helden.

  • CA
    Christian Alexander Tietgen

    Man muss ja nicht links sein, um nicht für die Bild zu werben. Jeder darf doch selbst entscheiden, wofür er Werbung macht und wofür nicht. Und die Vermischung von Werbung und Kritik in der Bild-Werbung ist nicht glaubwürdig.

  • VK
    von Klar doch!

    zum Kommentar von Herrn >Christine Müller-Schätzle>

     

    Ich bin ganz seiner Meinung.

    Die TAZ ist doch nur gleichgeschaltet.

    Diese Zeitung kaufe ich nicht mehr!

    Die Gehälter werden also demnächst nur noch von der Bildzeitung gezahlt statt von den TAZ-Lesern.

    Viel Spaß und Tschüssss!

  • N
    Normalverdiener

    BILD ist unumstritten seit mehreren Jahrzehnten eine Deutsche Supermacht. DAhinter stecken diverse Interessensgemeinschaften die permanent versuchen die Bevölkerung in großen Teilen in Ihre Richtung zu steuern. Mit Erfolg.

    Und Leute, ich kenne selbst in meinem Bekanntenkreis einige Menschen, die sogar richtig gute Positionen (beruflich und Vermögensmäßig) in unserer Gesellschaft haben, die labern sofort das nach, was in der Bild steht! Vor allem ist Guttenberg immer noch ein toller aber gebeutelter Typ, die Hartz4-ler sind eine faule Bande, die am besten gar keine Unterstützung bekommen sollten, und die Linken sind Kommus, die uns unsere schönen Autos und Bananen wegnehmen wollen und uns am Ausreisen und am Urlaub in der Dom-Rep hindern/verbieten wollen. USW.

    Da kanst du nichts machen! Die Polemik der BILD ist so hinterfotzig angepasst und ausgesteuert, die trifft bei den "Normal" veranlagten Menschen den Zahn! Und das wisen die.

    Die BILDzeitung könnte sogar einen schmutzigen Bürgerkrieg mit Millionen von Toten hier in der BRDentfachen und dann als notwendige antifaschistische Säuberungsaktion für die Zukunft unserer KInder darstellen und die Bevölkerung würds glauben.

  • H
    HauptmannAD

    Auf jeden Fall besorgt Guttenberg gerade von Schäuble (also unsere Steuergelder) 2 Milliarden Mark für "Werbung für die Bundeswehr"!

    Wer diese 2 Milliarden bekommt ist doch klar! Wer macht demnächst die Größten Anzeigen für die Bundeswehr?....Na?...

    Natürlich! Ganzseitig in der BIld!....

    Also bekommt der Springer-Verlag mit Hilfe von Gutti und Rolli 2 Milliarden Steuergelder zugeschustert!

    Geil nech!

  • I
    IchGlaubEsHackt

    @ricardo gomez

     

    ernstzunehmender protest ist: sich einer sprache zu bedienen, die die ernsthaftigkeitkeit des anliegens unterstreicht. was auch nicht schadet: verbündete suchen und gemeinsam einen standpunkt finden und ausformulieren.

    das hätte sicher jedeR ernst nehmen können und jung von matt, wie bild hätten ein echtes image-problem bekommen. so lachen die sich doch jetzt ins fäustchen, denn:

     

    bloße empörung, jugendsprachlich auf gymnasialstufe ausgedrückt passt 1. doch gar nicht schlecht zum bild-boulevardsprachniveau und dient 2. hingegen sehr wohl der promotion des wohlfühl-pop-produkts "ich bin heldin", äh sorry, "wir sind helden".

  • A
    Andreas

    So so, Bild hat in der taz inseriert. Das ist ja höchst amüsant. Dass die taz die Knete mitgenommen hat, ist vollkommen ok, man kann sich seine Sponsoren nicht immer aussuchen und ein notorisches Pleite Blatt muss sehen, wo es bleibt. Spannender ist doch eigentlich die Tatsache, dass sich die Bild so auf die Füsse getreten fühlt von der Werbeabsage, dass sie meint so bescheuert darauf reagieren zu müssen. Auch noch in der taz. Mal ehrlich, ausser hier und als Randnotiz im SPON hat die Angelegenheit doch fast niemand interessiert.

    Die Bild als beleidigte Leberwurst ist doch auch mal schön.

    Der Hammer ist aber die Meldung der Süddeutschen von heute. Das Ministerium von KvzG hat seinen Werbeetat immens aufgestockt, der erste und bisher einzige Vertrag über 600 000 Euro ging an Bild und BamS. Das sind immerhin Steuergelder. Und jetzt hört es auf witzig zu sein wenn man bedenkt, dass die Bild schon immer und immer noch als Propaganda Werkzeug von Guttenberg und CDU fungiert, egal wie dämlich er sich jetzt als Betrüger geoutet hat. Das stinkt so gewaltig und es darf einfach nicht sein, dass der auch noch damit durchkommt. Sonst kann so langsam jedes Presseorgan hier den Dienst einstellen, es ist ja eh wurscht, wer die Macht hat, macht was er will. Die Medien spielen überhaupt keine Rolle.

  • DB
    Doktor B.

    Die TAZ lässt die BILD ganzseitig mit dem Holofernes-Brief bei sich werben...?????

     

    Soll ich jetzt laut lachen oder soll ich kotzen?!?!

  • FS
    Florian Schulte

    Ich finde es tatsaechlich ausgesprochen schade, dass di e taz diese Anzeige druckt. Es waere ein deutlich besseres Signal gewesen, diesen Deal abzulehnen!!

  • M
    Marco

    Liebe TAZ,

     

    um es mit den Worten der wahren Heldin auszudrücken: Ich glaub, es hackt.

    Was hat euch dazu veranlasst eine derartige unangebrachte Anzeige der Bild in euer Blatt zu

    veröffentlichen? Hat die Bild etwa in eurem

    Namen Geld an eine von euch gewählte Institution

    gespendet? Oder habt ihr euer Gehirn zum Frühstück

    verspeist???????

    Bitte um Antwort.

  • DS
    Dr. Schreck

    Ah, ok, hier gibt's ja die Stellungnahme im Kommentar von Sebastian Heiser: http://blogs.taz.de/hausblog/2011/02/27/bild-zeitung_wirbt_mit_holofernes-absage/.

     

    Gut, dem Feind so viel Kohle anzunehmen ist "kriegsstrategisch" schon ein gewisser Schachzug, zumal das Geld bei den taz-Lesern wirklich rausgeworfene Kohle ist. Aber ein gewisses Gschmäckle bleibt...

     

    Vor allem aber die unmoralische Bösartigkeit von JvM/Bild... Bäh.

  • SS
    Susi Sorglos

    Was, Frau Holofernes hat geholfen, BILD bekannter zu machen? DAS IST UNMÖGLICH, weil es wohl niemanden gibt, der dieses Druckerzeugnis nicht kennt! Die vier roten Großbuchstaben sind eine der bekanntesten Marken Deutschlands – so bekannt, daß sogar Negativierungen funktionieren. Jeder weiß, was gemeint ist, wenn ich schreibe: »Es stand in der BLÖD« oder: »Ich war bei McDoof«. Genau das ist das Problem dieser Firmen: ihre Produkte sind zwar erfolgreich, haben aber ein Imageproblem; wie das Unterschichtenfernsehen (auch hier brauche ich keine Klarnamen aufzuzählen) – dieses möchte ja nicht als solches bezeichnet werden.

     

    Die Macht von BILD ist zwar groß, aber nicht total. Nicht mal ihre Stammleser glauben ihr alles. Weil es noch zu viele Leute gibt, die das Blatt nicht ernst nehmen, versuchen eigentlich alle ihrer Werbekampagnen »gesellschaftliche Relevanz« zu simulieren: »Also wenn sogar Weizsäcker, Gregor Gysi, Scholl-Latour ... dann sind sie vielleicht doch besser als ihr Ruf...« Die wollen keine Intellektuellen oder BILD-Blog-Fans missionieren. Die wollen ihre Glaubwürdigkeit bei der eigenen Klientel erhöhen, um die Wirkmacht ihrer Hetzpropaganda zu verstärken. Sie äußern sich wie Drogendealer, die vorgeben, Apotheker zu sein – aber niemals je etwas anderes als miesen, gepanschten Stoff vertickt haben und verticken werden. Und Judith Holofernes hat gewagt, es klar zu sagen: Der Kaiser ist nackt, keiner der »Promis« spritzt sich diesen Dreck...

     

    Warum aber diese ständige Hetze? Dazu der Philosoph Carl Schmitt: »Weil der Mensch von Natur böse ist, darum braucht er Herrschaft. Herrschaft ist aber nur herzustellen, d. h. Menschen sind nur zu einigen in einer Einheit gegen – gegen andere Menschen. Jeder Zusammenschluß von Menschen ist notwendig ein Abschluß gegen andere Menschen.« Die aktuelle Ausgabe des »linksextremen Kampfblatts« SPIEGEL (das mit Titelbild [1] und -story der BLÖD-Zeitung dann wohl auch zusätzliche Aufmerksamkeit und sich selbst – böse, böse – höhere Auflage beschert) charakterisiert die BILD so: Sie spielt »die Rolle einer rechtspopulistischen Partei, die es in Deutschland noch gar nicht gibt.« Die sich aber bspw. die Sarrazin-Groupies als Cheerleader von Friede Springer, Bertelsmanns Liz Mohn [2], INSM u.a. sehnlichst wünschen, um den Pöbel – also uns – effizienter aufeinanderhetzen zu können. Also wird BILD solange Brandbomben schmeißen, bis diese Partei endlich zündet.

     

    Judith, ich schätze es schon lange, daß »Wir sind Helden« im Gegensatz bspw. zu »Juli« oder »Silbermond« nie bei diesen Cross Promotion Events oder »für einen guten Zweck« auftauchen. Daß Ihr keine Gelegenheit zur Eigenwerbung auslaßt, kann man Euch darum nun wirklich nicht vorwerfen. Und so wünsche Euch, daß ihr jetzt tatsächlich mehr Tonträger verkaufen könntet. Wenn sich herumspräche, daß eine Anti-BLÖD-Haltung es auch in der Kasse klingeln läßt, würden vielleicht auch andere öffentlich bekennen: WIR HABEN ABGELEHNT!

     

     

    ______________

    [1] http://wissen.spiegel.de/wissen/titel/SP/2011/9/312/titel.jpg

    [2] Zu diesen beiden Edelwitwen letztens in »Neues aus der Anstalt«: »Hinter jeder wirklich mächtigen Frau liegt ein toter Mann« – Göttlich, ich suche auch noch nach der potentiellen Leiche; dann muß die Regierung auch BEI MIR zum Rapport und zum Befehlsempfang antreten...

    [3] »Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft«, alias »Arbeiter zu Knechten« – http://www.insm.de/

  • S
    Swanni

    Ich weiss nicht so recht, ob Frau Irmgard Meier nicht sowohl sich als auch die Bild zu wichtig nimmt. Das Bild ein ziemlich trashiger Comic mit zweifelhaftem Wahrheitsgehalt ist, ist heutzutage allgemeiner Konsens (und war es vor 20 Jahren schon) auch bei den Lesern dieses Presseerzeugnisses, insofern rennt sie wohl überall offene Türen ein.

  • RG
    ricardo gomez

    Ich fand "wir sind helden" immer echt schlecht. Aber das hier ist eine starke Aktion.

    Dass die Bild-Werber schlau und zynisch sind und sich eine gute Antwort einfallen lassen, ist etwas, womit man rechnen muss.

    Trotzdem war die Ansage von Judith H. wichtig und wirklich richtig gut. Dahinter Selbstsucht zu vermuten ("neue Platte promoten") oder Dummheit ("bessere Werbung geht gar nicht") offenbart Oberflächlichkeiit und Zynismus. Zumal auch deutlich wird, dass solche Leute von so etwas wie aufrechtem Gang noch nie gehört haben. Veränderung ist ein Prozess, Protest ebenfalls. Natürlich wird es immer ein Backlash geben von der betroffenen Seite, aber das ist der natürliche Lauf der Dinge. Perfekten Protest gibt es nicht. Wenn Protest nur der Selbstgerechtigkeit genügen würde, und nur als Selbstdarstellung rezipiert würde, hätte es niemals gesellschaftliche Veränderung gegeben.

     

    Starke Aktion, Wir sind Helden! Danke!

  • 20
    27.02.2011 00:30 UHR: von Bild dir (d)eine Meinung

    http://diepresse.com/home/kultur/medien/637920/Wir-sind-Helden_Unfreiwillige-Werbung-fuer-Bild

     

    und damit wäre bewiesen das ich wohl auch ein guter Werbemacher wäre ;) (wobei eigentlich war es nur gesunder Menschenverstand) siehe mein Statement vom Samstag/Sonntag, mit derselben Voraussage das bei BILD die Sektkorken knallen.

    Frau Holofernes hätte vielleicht doch noch ein paar Semester mehr studieren oder einfach mal ihr Hirn anwerfen sollen. Aber das viele Linke bisweilen sehr einfach gestrickt sind erkennt man ja hier an den vielfach zustimmenden Kommentaren. Und liebe taz wie war das noch einmal mit eurer Jubiläumsausgabe wo ihr einfach mal die BILD Redaktion dafür eingesetzt habt?

     

    http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,267528,00.html

     

    Nun gut wahrscheinlich steht bei "IHR SEID HELDEN" einfach nur ein neues Album an und man wollte sich einfach nur wieder ins Gespräch bringen...

  • MB
    Michael Böse

    Ach übrigens: Die Kampagne von Bild ist gar nicht genial: Da stand ich letztens an der roten Ampel und da springt mich Udo Lindenberg, jener versoffene gefallene Engel -mein Jugendidol den ich einst mal`s bewunderte- als BILD-Werber vom riesen Plakat! Wenn man als Musiker und "Likörmaler" meint, man könne so seine Verkaufszahlen hochpuschen, ist man schief gewickelt. "WIR SIND HELDEN" sind also wirklich Helden, danke dafür. Und Lindenberg sei´s gepfiffen und getrommelt:"Am Horizont gehts weiiiiiter" -Von wegen! Keinen Cent würde ich mehr für "Musik" dieses Schubidubidu-Wracks mehr ausgeben.

  • T
    Tobias

    Dieser Brief interessiert mich eigentlich nicht, mich interessiert eher, dass die Taz sich erdreistet Geld von der Bild-Zeitung anzunehmen, um das abzudrucken.

    Schon mal daran gedacht, dass es für diese Zeitung keine Bad News gibt?

    Alles was die in den Fokus bringt ist gut, ausnahmslos!

    Selbst wenn die Mordprozesse am Hals hätten, wie sagte der Netzer in der Bildwerbung doch: Aus purer Lust am Schrecklichen.

    Springt doch nicht immer auf jeden Zug auf, oder habt ihr es so nötig, weil niemand sonst mehr Anzeigen schalten will?

  • B
    Bibliothomas

    Fakten: Holofernes sagt Jung von Matt und Bild ab. Holofernes gibt taz Interview dazu. taz druckt Anzeige von Bild mit Absage der Kampagne.

     

    Danach ist es eigentlich ganz einfach:

     

    Bild bleibt zynisch und will die Anzeige drucken und provozieren. Nicht zu ändern und fast logisch. Mag ich nicht, geht mir aber am A vorbei.

     

    Holofernes kapiert, dass jede Reaktion Bild noch mehr Publicity in einer komplett anderen Zielgruppe bringt und lässt die Reaktion sein. Mag ich und ist mir wichtig.

     

    taz nimmt Bild-Geld und trägt somit die Kampagne von Jung von Matt und Bild aus. Und nimmt die Anzeigen-Knete. Mag ich nicht, geht mir nicht am A vorbei.

     

    Der große Verlierer ist bei mir die taz in dem Spiel. Weil redlich anders ist.

  • EG
    Eva G.

    Ich stimme Judith inhaltlich und auch moralisch 100%tig zu...

    Die Kritik die an der Taz und an ihr hier geübt wird, finde ich größenteils unbegründet.

    Ich kann sie vollkommen versthen, dass es ihr ein Bedürfnis war sich kritisch darüber zu äußern und alles öffentlich zu machen!

    Danke, Judith!!!

     

    Gut gemacht.

  • K
    Kerzenlicht

    Ich bin überzeugt, dass der Brief an die BLÖD vor allem, der persönlichen Meinung von Judith entspricht. Wenn Werbung für Ihr Album ein Nebenprodukt ist, sehe ich darin kein Problem. Mir gefällt die Haltung von Judith, auch wenn ich kein Fan der Gruppe bin und auch ihre Alben nicht kaufe, weil ich einen anderen Musikstil bevorzuge.

  • MR
    Martin R.

    Oh je,

     

    Bild ist keine Supermacht und Judith H. nicht halb so geistreich, wie sie glaubt. Aber in der taz kann sich ja ausbreiten - man dutzt sich schließlich, so viel kritischer Abstand zur Presse muss sein ...

     

    Da haben sich wirklich zwei gefunden.

  • BM
    Benni Maier

    Schön, dass ihr euch duzt. Da weiss man schon, wie journalistisch wertvoll die Fragen sein werden.

     

    Judith Holofernes hat schon ein bemerkenswert tendenziöses Vokabular. Fällt euch nichts auf? Für ihre "Herzenshygiene" fordert sie eine Bild-freie "Denkhygiene". Sie hätte wahrscheinlich auch nichts dagegen oder fände etwas bedenklich daran, ein

    Verbot der Bild-Zeitung zu fordern. Proto-faschistisches, selbstverliebtes Denken von Links - same procedure as every century.

  • RR
    Rudi Ratlos

    "Ich denke, die versuchen so sehr, für sich ein Image zu gestalten von Drüberstehen und Humor und Selbstironie, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass die da zu einem richtigen Gegenschlag ausholen. Und ich fänds auf jeden Fall schön, wenn niemand jetzt die Bild kaufen würde, nur um zu sehen, ob sies doch tun. "

     

    wie bitte? sollten mit der david-gegen-goliath-aktion nicht "saudumme" blöd-leserInnen eines besseren belehrt und alle anderen vom lesen abgehalten werden?

     

    wie ernst ist also die antwort auf die anfrage der werbeagentur tatsächlich zu nehmen?

     

    btw: geile kampagnie in eigener sache!

  • RM
    Ralf M:´.

    Das einzig wirklich Skandalöse an dem ganzen Vorgang ist natürlich, dass sich die TAZ nicht zu schade ist, an der ganzen dreckigen Masche aktiv mitzuwirken und das dreckige BILD Geld zu nehmen und die BILD Anzeige zu drucken!!!

     

    taz = keinen Deut besser als die BILD. Hiermit habt ihr jeden Funken Glaubwürdigkeit verloren -

    BOYKOTT TAZ.

  • MF
    Marcel F.

    Nun reicht es aber mit BILD und "Wir sind Helden" - man sollte beide nicht so wichtig nehmen. Ich hoffe das die taz jetzt nicht weiter Papier verschwendet.

  • R
    richardloewenherzchen

    Einfach nur Danke und mein größter Respekt für Ihren bewundernswerten Mut, liebe Judith Holofernes.

  • CM
    Christine Müller-Schätzle

    Gut - ich war vorgewarnt, aber ich wollte es mit eigenen Augen sehen. Heute morgen, war’s dann wieder soweit- Bildwerbung in der Taz. Nein, dieses mal nicht.

    Nicht mit den Brief der Frau Holofernes!

    Mir geht es schon lange auf den Zeiger. Gegen Frau Schwarzer den Scheisskübel ausschütten, weil sie in der Bild schreibt (übrigens nach guter alter linker Tradition, geh zum Volk und .....) Selber Werbung für die Bild schalten. Aber dann bitte das Maul halten, wenn Frau Scharzer einen anderen Weg versucht mit dem Medium Bild umzugehen. Aber ne, Maul auf....... Wie sind so cool, wir sind so blöd...

    Dann die zum kotzen anregende grüne Dame mit dem blöden Schlapphut (sorry den Namen, kann und will ich mir nicht merken)die meint, zum Thema Frauen müsste sie ihr unreflektierte Zeitgeraffel abgeben.

    Spätestens morgen habt ihr meine Kündigung auf dem Tisch.Dreht halt Diekman ein Abo an, mich seit ihr los.

  • FJ
    Fritze Jost

    Berührt hat mich das Gedicht von Johann Voss. Die Medien insgesammt sind zum Meinungsmacher verkommen. An erster Stelle steht BILD!Dem folgen TV und ALLE Printmedien mehr oder weniger. Auch de SPIEGEL gehört dazu. Eine saubere, distanzierte, objektive Information fehlt in Deutschland.

  • S
    Schattenfels

    Eine Win-Win-Situation. Frau Holofernes macht Werbung für ihre alberne Band und Bild freut sich, dass die Hippiezicke sie öffentlichst megadoof findet. Ihr Brief ist an hysterischer Peinlichkeit nicht zu überbieten, nicht mal von der Bild-Zeitung. Genial, Jung von Matt!

  • D
    darkk

    Zitat ThomasKoeln: Schade, dass Frau Holofernes es mit dem Deutsch nicht ernst nimmt.Es hackt ? Hakt heißt das, hat mit Haken zu tun .

     

    bei ihnen hakt vielleicht was im denkapparat, aber frau holofernes meinte doch wohl eher "hacken" anstatt "haken" und zwar im sinne von "holz hacken" der ausspruch: "es hakt" macht doch in dem zusammenhang gar keinen sinn. aber vielleicht kennen sie den jugendsprachlichen begriff "es hackt" nur einfach nicht. naja, so oder so ziemlich überflüssige besserwisserei,

    beste gruß darkk

  • P
    polyphem

    Vampirisch

     

    Sich selbst im Spiegel zu erkennen,

    vermögen die Vampire nicht,

    Und wenn wir sie beim Namen nennen,

    verschwinden sie. Bei Sonnenlicht

    Verfallen sie zu Staub,

    doch frisches Blut erweckt sie wieder.

    Bei Nacht im fahlen Mondenschein

    gehn sie den Jungfraun an die Glieder

    Und saugen ihre Lebenskraft.

    Den Venensaft den brauchen sie

    Zum leben als Schmarotzer,

    als Ausgeburt der Phantasie.

     

    und

    Formalien-getränkte Leichen

    wiegen schwer in „Bild“ und Zeilen

    Wenn er noch was retten will,

    muss Karl-Theodor sich eilen,

    Ein paar Leute zu entlassen,

    denn der „Bild“ darf er nicht grollen.

    Gelfrisierte Geistesbrüder

    wissen was die Leser wollen.

     

    Diese Zeilen schrieb ich anderswo am 07.02.2011,

    v o r der Plagiatsaffäre um den zu Guttenberg. Gab es eigentlich schon eine Gegendarstellung zu den falschen Angaben in Bezug auf des Gewicht der tödlich verunglückten Marinesoldatin?

     

    Die gebrochene Ironie, in der „Bild" bzw. JvM sich mit ihrer „Konter-Anzeige" nun versuchen, ist die typische Reaktion übertrumpfter Musterschüler, die beweisen müssen/wollen: „Wir können es besser". „Bild“-Anhänger mag das begeistern. Per Saldo glaube ich nicht, dass die Aktion von Judith Holofernes der „Bild“ Nutzen bringt. Auch nicht beim mehrfachen Spiel über (Schweine)Bande.

  • JV
    Johann Voß

    Liebe Judith Holofernes,

     

    Sie haben das Prinzip der Vereinnahmung durch repressive Toleranz präzise beantwortet und der BILD-Zeitung eine begründete Absage erteilt. Danke für diese Klarheit! Darf ich in diesem Zusammenhang an die 1980 gestartete BILD-Aktion "Ein Herz für Kinder" erinnern? Weil ich weder an die Kinderfreundlichkeit noch an die Herzlichkeit dieser Zeitung glaubte, schrieb ich damals dieses Lied:

     

    reiche, herren, kinder

     

    auf den köpfen der reichen

    sitzt fest und gut

    der krieg ein alter hut

    geschmückt mit geschrei

    getös und alarmen

    sitzt auf den köpfen der reichen

    die mode zum tode der armen

     

    von den zungen der herren

    trieft zäh und lang

    die lüge die alte schlang

    getarnt mit gebet

    für die unrechten rechte

    springt von den zungen der herren

    der ton zur fron der knechte

     

    in den herzen der kinder

    ruht warm und brav

    der friede im langen schlaf

    kommt küsst und weckt sie

    mit all eurer liebe

    damit in den herzen der kinder

    die mühe zur güte erblühe

     

    Als im Juni 1981 dem Verleger Axel Springer von der "Deutschlandstiftung" der "Freiheitspreis" verliehen wurde, sah ich mich nicht veranlasst, meine Meinung zu ändern.

    Überdies stehen Sie mit Ihrer Absage an der Seite von Hans Magnus Enzensberger. Der Dichter wünschte 1956 dem Leser der Bildzeitung im gleichnamigen Gedicht -teils ironisch, teil resignativ-:

     

    "Möge die Erde dir leicht sein

    wie das Leichentuch

    aus Rotation und Betrug

    das du dir täglich kaufst

    in das du dich täglich wickelst."

     

    Ich wünsche mir, liebe Judith Holofernes, dass Sie Mut,Zorn und Wortkunst noch lange in Atem halten!

    Seien Sie herzlich gegrüßt mit dem Brecht-Wort

    "Die Widersprüche sind die Hoffnungen",

     

    Ihr

     

    Johann Voß

  • SA
    steuerlich absetzbar

    Wie unglaublich dämlich sind eigentlich diese "Promis",

    dass sie sich ohne einen Cent von der BILD zu bekommen und nur für eine lächerliche Spende von 10.000 aus der Portokasse für eine Kampagne der Bild hergeben? Je nach Promi-Grad kostet sowas normalerweise mindestens das 10-fache bis zu einer satten Millionengage.

     

    Die Bild macht bundesweite GRATIS-Werbung mit deren Fratzen - und kann die "Spenden" sogar noch VON DER STEUER ABSETZEN. Faktisch zahlt für diese Kampagne über Spendengelder also der STEUERZAHLER drauf!

  • K
    Kayto

    Absolut gute Aktion. Danke für doe Wahrheit! Super analysiert. Bild ist nicht harmlos. Sondern dreckig und böse. Wir in Stuttgart haben mit dieser widerlichen korrupten Postille auch zu täglich kämpfen. Am Tag nach dem Terror im Schlossgarten machte die Bild komplett mit einem ganzseitigen Titel auf, wo der ominöse Pfeffersprayer gezeigt wurde. Den die Polizei nachträglich als Argument nahm, Hunderte zu verletzten. Obwohl es inzwischen klare Indinzien gibt, dass es selbst ein verkleideter Bulle war. Und er erst nachmittags am Start war. Egal, sie lügen um ihre Interessen ins Volk zu bringen und zu vertedigen.Dieses Blatt ist definitiv eng verzahnt mit einer widerlichen Lobbykaste in D, die alles andere als menschenfreundlich ist. Deshalb super gut, diese perfide Kotzkampagne zu boykottieren und zu sagen wie es ist. Das ist verdammt schwer in Deutschland - siehe ja auch Guttenberg oder S21. Die haben die Presseinstrumente und damit ne Menge macht. Ich glaube nicht, dass den Werbern diese Wende gefällt und dieser Brief, eben weil Judith doe Wahrheit sagt. Da können die nicht mehr gegensteuern. MIt ihrer Anzeige in der Taz machen sie sich nur lächerlich. Stürzen wir die Bild von ihrem volksbelustigenden Sockel! Sie ist Böse und muss fallen. Wie Gadaffi und alle Verbrecher.

  • J
    Justin

    So sehr ich die BILD-Zeitung hasse, diejenigen die da drin sitzen sind keine dummen Leute sondern absolute Profis. Diese Werbekampagne ist das genialste, was je erdacht wurde, weil man sich ihr nicht verweigern kann. Was Frau Holofernes hier gemacht hat, bringt der BILD-Zeitung mehr Aufmerksamkeit ein als Weizsäcker und Podolski zusammen.

    Das sinnvollste wäre gewesen einfach überhaupt nicht darauf zu reagieren.

  • PS
    Post Scriptum

    Toll, und clever, wie auch die Musik von dieser Band. Und wenn ein paar Leute dadurch neu zu dieser Musik finden, na Mensch, es wurde ja auch Zeit! Solch gute Texte und Musik sollte man auch nicht verpassen.

  • W
    Wachkomapatient

    Habe ich das richtig verstanden? Die Rudi-Dutschke-Strasse druckt morgen auf 'ner ganzen Seite eine Anzeige aus der Axel-Springer-Strasse, dessen Inhalt auf dutzenden Websites schon veröffentlicht wurde? Zusätzlich noch ein feines Statement von Dieckmanns naßforschen Adlaten? Manchmal ist die Realität so erschreckend, dass die Phantasie vor Eifersucht erblasst! Ihr seid Helden...

  • R
    reblek

    Endlich mal jemand mit Rückgrat und nicht so ein Pflaumenaugust wie Gysi.

  • FB
    Franz Beer

    Alle Achtung Frau Holofernes.Also wwenn Ich im Stadtbild diese Plakate seh,Ich bekomm das große Kotzen.Bild ist keine Zeitung sonder die 4 Macht im Staat.Wer da nicht applaus klatscht ist ganz schnell weg .Ob Prominent ,oder prominenter Politiker.Vieleicht sollte sich das Verfassunggericht darüber mal Sorgen machen. Ich warte nur noch auf das Plakat nach Einstein ,auf unseren KT-Guttberg.Der sagt .Ich find BILD GUTT weil ....Beschämend wenn eine Volks-Zeitung mehr Macht hat als das Volk und Ihr Vertreter.Wer macht die Politik?BILD

  • BM
    B. Makosch

    Sehr geehrte Frau Holofernes,

     

    wenn ich könnte, würde ich Ihren Brief an Jung von Matt sofort unterschreiben!

    Toll, dass Sie Rückgrat zeigen und das ganz unverblümt aussprechen. Ich habe nicht an einem einzigen Wort von Ihnen etwas auszusetzen. Schön deutlich und direkt!

     

    Und zum Selbstbewerbungs-Vorwurf durch so manchen "Leser" möchte ich Folgendes sagen:

    Genau das ist das Problem in diesem "Land":

    diejenigen , die die Macht haben haben (BLÖD, Herr auf und davon zu G, Teflonhosenanzug), dürfen tun und lassen, was sie wollen, ist ja "öffentliche Meinung" (in Wirklichkeit aber genau das "gefährliches politisches Instrument" wie Frau Holofernes sagt. Aber Kritiker davon müssen sich plötzlich "Instrumentalisierung" Vorwerfen lassen. Aber genau diese Instrumentalisierung betreiben die oben genannten, denn eine freie Meinungsäußerung findet außerhalb der Herrschaftsstrukturen schon lange nicht mehr statt.

    Alle lassen sich von diesen Medien einlullen.

     

    Eine wirklich kritische Auseinandersetzung mit INHALTEN (im Sinne von selber denken, dann DAZU zu stehen und nicht nur mitlaufen nachplappern) ist wieder von Nöten und das tut Frau Holofernes. Ich fand Sie schon immer toll und wäre stolz, eine solche Tochter zu haben.

     

    Ganz liebe Grüße von B. Makosch

  • K
    keppla

    Sagen wir mal einfach, sie würde durch ihr Statement nun doppelt so viele Platten verkaufen.

     

    Und? Handelt man nur moralisch, wenn man seine Meinung dann kundtut, wenn es schadet? Was ist daran so verkehrt, wenn sie dafür, dass sie eine richtige Position vertritt, gemocht wird? Müssen wir die wenigen Momente, wo mal jemand nicht dafür zahlen muss, dass er das richtige tut, direkt kaputtmachen?

     

    Im Gegenteil: man sollte das ganze belohnen: kauft ihre Platten, WEIL sie das Richtige tut!

     

    Diese Sklavenmoral, dass moralisches Verhalten identisch mit eigenem Schaden ist, ist einer der Gründe dafür, warum moralisches Verhalten so selten ist.

  • T
    tystie

    Besonders hervorhebenswert ist, dass Herr Winkler von Frau Holofernes offenbar eine Menge lernen könnte, was sowohl ihm, als auch der taz-Redaktion nützlich sein könnte.

    Wie funktioniert die Werbeindustrie? Fangen wir mal diesem Detail an:

    "Die Werbeindustrie in Deutschland lebt maßgeblich von den Investitionen der Wirtschaft in Werbung. 2009 lagen die Ausgaben der deutschen Wirtschaft für Honorare, Werbemittelproduktion und Medienkosten bei knapp 29 Milliarden Euro." [http://de.statista.com/statistik/faktenbuch/73/a/branche-industrie-markt/werbebranche/werbeindustrie/]

     

    Noch was, Herr Winkler: Wir sind alle drin im System!

  • FK
    Felix Klinkenberg

    Es gibt noch Menschen in der BRD, die ein Anstands und Ehrgefühl besitzen.Nicht nur ein Konto.

    Hochachtung vor den Mitgliedern der Band!

  • A
    aka

    Ein seltsamer Hype, nur weil jemand ausspricht was sowies alle denken.

  • L
    Lope

    Die Bild als brandschatzender General Holofernes versucht die hübsche und reiche Judith für seine Zwecke ein zu spannen. Der männliche Unterdrücker gegen die feministische furchtlose Aufklärerin. Was für ein Bild!

    Bei dem Hintergrund verstehe ich schon, weshalb die Sängerin an die Öffentlichkeit ging. Außerdem kennt sie sich ja mit den Spielregeln der Werbung aus, warum also nicht von der günstigen Gelegenheit profitieren. Im Stillen absagen wäre freilich auch möglich gewesen. So wird öffentlich ein wenig an der Männlichkeit der Bild herumgesäbelt, es muss ja nicht immer gleich der Kopf ab.

    Schön wenn sich Judith traut ihre Meinung laut zu sagen. Was von der „größten Zelluloseverschwendung“ zu halten ist, wissen zwar alle, man hört sich aber gern auch mal in seiner Haltung bestätigt.

    Warum man aber erst auf die Uni muss um zu verstehen was Werbung eigentlich ist kapier ich allerdings nicht so ganz.

  • TS
    Thomas Shamrock

    Auch wenn die "Bild" auf Papier gedruckt ist so muß sie doch keine Zeitung sein, oder?

    Ist für eine Zeitung nicht das wesentliche Kriterium das sie wahre bzw. richtige Artikel verfasst?

    Ich weigere mich zu dem Schund auch nur ansatzweise das Wort "Zeitung" zu benutzen!

    Wenn ich an die Plakate denke fallen mir sofort zwei Menschen ein die dieses perfide Verdummungsgeflecht zuerst geziert haben.

    Das erste Mal sah ich das Plakat von Bild mit dem Konterfei von Albert Einstein und ich dachte mir: "Oh, mein Gott, der kann sich nun garnicht mehr wehren! Ich glaube er wäre der letzte Mensch der sein Einverständnis für sowas gegeben hätte. Das versteht man dann wohl unter Leichenfledderei!".

    Dann sah ich den fleischgewordenen Feminismus auf zwei Beinen, die Emma-Gründerin, die Buchautorin, die weibliche intellektuelle Antwort auf Marcel Reich-Ranicki, die Alice Schwarzer.

    Ich kann mir dieses Anbiederungsverhalten einer emanzipierten Frau mit ausreichenden finanziellen Polster nur durch ein tiefes masochistisches Grundverlangen erklären, ein innerer Wunsch sich einer totalitären, autoritären und nationalistisch geprägten Verlagsherrschaft zu unterwerfen. All die Eigenschaften die den Faschismus so treffend charakterisieren.

    Und dann schreibt sie etwas später als Reporterin auch noch im Kachelmann-Fall.

    Da kann man nur anraten das Teewasser vor dem trinken doch noch zu entkalken, sonst wird man im Alter noch so unglaubwürdig wie Herr zu Guttenberg!

  • KS
    Kasper Spackennacken

    Das Schlimmste ist die Gleichgültigkeit!

    Gute Frau.

  • F
    FAXENDICKE

    Bei manchen Personen die ich auf diesen übermenschlichen Plakatwänden gelegentlich so sah, war ich entsetzt und zutiefst enttäuscht, dass Menschen von denen ich das nie gedacht hätte sich für dieses "Revolverblatt" hergeben.

    Aber letztlich ist jeder erpressbar (von BILD) der keine solide Altersversorgung hat und von der öffentlichen Meinung abhängig ist, denn eine mehrwöchige Diffamierungskampagne reicht allemal aus eine Person komplett zu ruinieren oder gar in den Selbstmord zu treiben. Alle anderen gehen gerne für die BLÖD-Zeitung hausieren.

  • H
    hto

    Nicht nur Bild steht für die Globalisierung der Blödheit, für die gutbürgerlich-gebildete Suppenkaspermentalität auf Sündenbocksuche, für die Konfusion durch Überproduktion von Kommunikationsmüll im "gesunden" Konkurrenzdenken dieser Welt- und "Werteordnung" des "freiheitlichen" Wettbewerbs - mit der Kampagne wird deutlich wie sehr wir im geistigen Stillstand seit der "Vertreibung aus dem Paradies" korrumpierbar "zusammen" leben!?

  • H
    Heinz

    Es liegt in der Natur der Sache, dass jede Äußerung zu einem Thema eben das Thema in den Mittelpunkt stellt.

    Es ist jedoch perfide, hier Eigenwerbung zu unterstellen oder zu argumentieren, der offene Brief mache ja gemäß seiner eigenen Aussage selbst kostenlose Werbung für dieses Unterschichtenblatt.

     

    Das ist nicht einfach eine kritische Äußerung, sondern der Versuch, das Bewußtsein der Leute zu schärfen, indem die Mechanismen dieser Bild-Kampagne erklärt werden.

    Was wäre die Alternative? Das Werbeangebot schweigend ablehnen wie es vielleicht schon einige gemacht haben? Schweigen ändert nichts, klare Worte erreichen immerhin einige denkende Menschen.

     

    Hier eine Social-Media-Kampagne von Seiten der Helden zu unterstellen, ist genauso eine Eigenwerbung im Sinne von: guck mal, wie clever ich bin, ich habe nicht nur die Bildkampagne durchschaut, sondern euch Kritiker noch dazu.

  • B
    bkausde

    die kritik hier nur auf "bild" zubeschränken ist ein wenig kurzsichtig. ehr müsste man das ganze handeln von springer, bertelsmann und burda hinterfragen, und deren ganze glaubensmanipulation in den medien aufzeigen.

     

    leider wird die antwort von frau judith holofernes nur als eine freche-junge antwort gesehen und wie ein sandkorn am strand untergehen, und in schlimmsten fall gibt es dann gerüchte zur promotion ihres neuen albums.

     

    trotzdem muss man sagen das die antwort das beste "nein danke" war das man seit lange lesen durfte...

  • JL
    Jeff Löwenhaut

    Wer genug Geld hat, dem fällt es leicht, den Moralapostel raushängen zu lassen. Auf etwas verzichten, was man garnicht will, fällt wohl kaum jemanden schwer.

    Grüne Stammwähler sind alle so.

     

    Schönen Sonntag noch!

  • E
    Emma13

    Also, viel dämlicher hätte Bild auch nicht fragen können. Respekt vor den Antworten von Frau Holofernes.

  • F
    flossenfan

    Dieser Plakat-Werbefeldzug bedeutet für mich eine tägliche Enttäuschung. Jeden Tag outen sich ein paar mehr Menschen des öffentlichen Lebens, und viel schlimmer, auch viele, die man eigentlich ganz gerne mochte (z.B. Lindenberg, v. Weizsäcker), als Diener dieser perfiden Macht im Staat.

     

    Jeden Tag sehe ich wieder neue Plakate und denke: "Mist, der/die jetzt auch"

     

    Es ist wie in diesen Horrofilmen, in denen die Menschen nach und nach durch böse Aliens ersetzt werden und man keinem mehr trauen kann.

     

    Zum Glück haben wir in Deutschland 2011 noch genug zu essen, um genug kotzen zu können. Vermutlich sind die heute überall üblichen XXL-Portionen nur die logische Antwort auf das bekannte Liebermann-Zitat.

     

    Wo kommen wir da hin? Eigentlich will ich garnicht mehr wohin, wenn jeder Weg mit diesen Plakaten gesäumt ist.

  • L
    Langerak

    Will nicht der Bild-Blog mal 'ne Gegenkampagne starten - so etwas wie "Bild - Dir keine Meinung". Es würde doch sicherlich ein paar Promis der Marke Frau Holofernes geben, die bereit sind da mitzumachen!

     

    Zur Not könnte man da durchaus auf die Promis verzichten und Otto Normalverbraucher hinstellen.

     

    Please Bild-Blog, rette die Welt!

  • HH
    Heribert Hansen

    Endlich hat es jemand getan - öffentlichen Abscheu medienwirksam geäußert. Ja, auch mir ging es so, wenn ich an diesen riesigen Plakatwänden vorbeilief, ich habe jedesmal gedacht, oh nein, den kann man jetzt auch nicht mehr ernst nehmen, und den nicht und den nicht...Also ich hab schon echt körperliche Schmerzen gehabt, wenn ich die Reklame nur von weitem gesehen hab. Vielleicht stirbt sie jetzt, das wäre schön. Was das Schlimmste war, viele Prominente haben das nicht mal genutzt, um wenigstens ein bisschen kritisch daherzukommen. Und obwohl Ironie manchmal Berge versetzen kann kann ich Udo Lindenberg nur teilweise Recht geben, wenn da stand, hinter jeder Zeitung steckt ein kluger Kopf - vor der Zeitung eben nicht immer...

  • S
    Schnelli

    Lieber eine so called "weltverbesserische Neo-Feministin mit Sendungsbewußtsein" als eine Alt-Feministin ohne solches, die sich in allen Bereichen zur Medienhure entwickelt hat und abgesehen von der Karriere bei dem Schundblatt auch noch fröhlich durch alle Bereiche des Unterhaltungsfernsehens tingelt.

  • J
    Joschua

    Sehr schöne Antwort von Judith, aber, Josef, Du Schlafmütze, Deine Fragen und Reaktionen lesen Dich als hättest Du Dich kein bißchen auf das Interview vorbereitet:

    *"Jetzt versteh ich erst: „Werbung studiert“." Wie Judith dann anmerkt schreibt sie im Artikel ja auch, daß sie die meisten schon kennt. Ich frage mich, ob Du ihre Antwort vorher nur so überflogen hast, ansonsten wäre Dir dieser Satz sicher aufgefallen und Du hättest schneller die Verbindung geschlossen.

    *"Der Ausdruck soll ja in einer ersten schriftlichen Reaktion von Jung von Matt gestanden haben."

    Das diese Antwort falsch war ließe sich schon in einem Artikel auf Bildblog vom Freitag nachlesen:

    http://www.bildblog.de/28296/und-du-gehst-ruessel-an-schwanz-hinterher/

     

    Nächstes Mal besser vorbereiten, ansonsten gut gemacht ;)

  • BD
    Bild dir (d)eine Meinung

    Sehr geehrte Frau Holofernes,

     

    prima gemacht und vielen herzlichen Dank für diesen unglaublichen Coup, für die Springer keinen einzigen Cent berappen musste, im Gegensatz zu den anderen Stars, für die Springer die ganzen blöden Gagen spenden musste. Kostenlose PR ("Skandal") PR ist doch immer noch die beste PR - gut von Bild abgekupfert Judith...

    Also wirklich bei Bild knallen die Sektkorken, weil ihre Werbekampagne nunmehr wirklich in aller Munde ist und in allen Medien, selbst hier in der taz, thematisiert wird.

    Also nochmals vielen Dank und jetzt weiter links schwurbeln (die Fans sollen doch weiter schön in ihrem Li La Laune Träumereich schlummern)

     

    P.S. Oh man und die ganzen anderen Kommentatoren freuen sich hier wirklich über diese kostenlose Bildwerbung *ankopffass*

  • R
    reklame

    putzig, nur weil das kleine mädchen ein studium abgebrochen hat glaubt sie zu wissen, wie werbung läuf und denkt, sie kann mitreden. traumtänzerin.

     

    ich versuch mich dann mal als musikkritiker, hatte ja ein paar jahre musikunterricht.

  • HW
    Hannelore Witzel

    Frau Holofernes,

    darauf wartet Deutschland, endlich jemand der Farbe bekennt. Sie sprechen mir aus dem Herzen. Dass sich so eine niveaulose Zeitung breitmachen konnte, war mir immer schon schleierhaft (Wohin geht Deutschland? wo steht Deutschland?). Promis und Politiker haben Angst vor dieser unsäglich schwarzen Zeitung, damit sie keinen schlechten Eindruck hinterlassen. So weit sind wir wieder in Deutschland.

    Tausend herzlichen Dank für Ihre Absage.

    Ab sofort bin ich Ihr Fan.

  • D
    danhan

    Sehr sympathisch, die Frau.

     

    Wer hätte gedacht, dass es in diesem Business noch aufrichtige Menschen und nicht nur debile Zombies der Musikindustrie gibt?

     

    Die Musik von den Helden fand ich bisher eigentlich immer nur "ok", hab sie nur im Radio gehört und noch nie eine CD von denen gekauft.

    Ich denke, das werde ich genau jetzt ändern und mir jedes Album zulegen. Das ist meine Art DANKE zu sagen.

  • P
    Philipp

    Viel hab ich mir von euch noch nicht angetan, weil ihr nicht in mein Klangmuster passt...

    Aber diese Nachricht... RESPEKT. Ihr tragt den Namen nicht zu unrecht!

    Wenn nur mehr Leute (auch gerne Prominente) sich so deutlich bekennen würden, wäre es in diesem unseren Land hoffnungsvoller!

     

    Alle Helden leben hoch!!!!

     

    P.S.

    Es ist besser das Maul aufzumachen, als still zu ertragen!

  • T
    ThomasKoeln

    Schade, dass Frau Holofernes es mit dem Deutsch nicht ernst nimmt.

     

    Es hackt ? Hakt heißt das, hat mit Haken zu tun ...

  • AS
    Annette S.

    Danke! Endlich! Ich bin erleichtert! Endlich spricht es jemand aus!

    Ich hatte schon an Schwarzer, Genscher, Gysi und co geschrieben, weil ich es echt nicht glauben konnte, dass die da mitmachen. Antwort Büro Gysi: ich würde die Ironie nicht verstehen.

    Entsetzlich, wer sich da so alles für diese "kritische" Werbung einspannen lässt.

  • B
    bms

    Ich hätte mir einige kritische Fragen gewünscht. Diese Aktion von Wir sind Helden ist perfekte Promotion für Wir sind Helden selbst (Zufall....die neue Single zum gleichen zeitpunkt), die BILD und letztlich auch JvM. Nur, dass die 10000€ für den guten Zweck nicht gespendet werden. Was nützt dieser humorlose offene Brief!? Die BILD wird höchstens Leser hinzugewinnen und in erster Linie wollen Wir sind Helden mehr Platten verkaufen, was sie auch nötig haben. DAS ist widerlich und perfide. Ich finde es schade, dass ihr euch vor diesen Karren spannen lasst. Nunja, wenn man es genau ansieht, lebt ihr ja auch von dem Geld der BILD, mit Dieckmann als Genossen. Mit irgendwelchen Sprichwörten muss ich nun wohl kaum kommen...

     

     

    Ich glaub, es hackt!

  • B
    Bold

    Prima, Ihr Helden!!

     

    Und ich verachte Lindenberg, Schwarzer, Gysi, Weizsäcker und Co, die so offen Bild unterstützen. Wahrscheinlich haben sie da eine Zeitung gefunden, die ihrer Persönlichkeit und ihren intellektuellen Fähigkeiten entspricht.

     

    Weiter so, Judith Holofernes!!! Besser ein 'Gutmensch' als ein charakterloser Opportunist. Und gut, dass Ihr's öffentlich gemacht habt.

  • T
    Thomas

    *hahaha* Ich habe die Antwort gelesen gehabt, sehr lustig und wahr. Die Bild- Zeitung ist eine schlimme Zeitung. Wie die Ärzte einst sangen - sinngemäß - außer Angst, Hass, Titten und den Wetterbericht hat sie nicht viel zu bieten. Dennoch ist es traurig, dass sie so viel Macht hat und die Agenda sehr stark bestimmt.

  • VA
    Vegan at NRW

    Liebe Frau Holofernes,

    vielen Dank für ihre Verweigerung. Wenn ich die Promi Werbung sehe, denke ich auch immer, warum der das Drecksblatt auch noch bewirbt.

    Danke für ihre klaren Worte.

    Glück und Gesundheit ihnen und ihren lieben.

  • HS
    Hans Stoffel

    Ich jedenfalls kann der "weltverbesserischen Neofemininistin mit Sendungsbewusstsein" nur gratulieren und mir wünschen, das sie diesem Weg immer treu bleibt.

     

    Es grüßt Euch: Stoffel

  • K
    KFR

    richtig erstaunlich was so ein Kurzstudium im Bereich Werbung/Marketing an mützlichen später verwertbaren Ansätzen bringt. Wie ein alter Grieche mal sagt : gib mir einen Ansatzpunkt für den Hebel und ich werfe die Welt aus den Angeln ( frei nach ..)

  • SS
    Susi Sorglos

    Ich glaube, nur eine Reaktion auf diese BILD-Kampagne ist angebracht, nämlich öffentlicher Spott. Mich haben diese Poster nie beeindruckt, da ich davon ausging, daß die Texte gefakt und nur die Namen echt sind. Daß die »Testimonials« tatsächlich von den Namensgebern stammen, daß diese sich also wirklich Gedanken zu BILD machen, erschreckt mich um so mehr...

    Auch ohne Studium in Propagandawissenschaft war mir stets klar, »das Medium ist die Botschaft«, und deswegen sind die Botschafter BILD-Huren, was durchaus auch meine Kaufentscheidungen beeinflußt.

    Ich finde jedoch andererseits, daß Reklame wirkungsmäßig ziemlich überschätzt wird. Das dürfte auch Guttenberg merken, wenn die Söldner für seine US-Fremdenlegion ausbleiben...

  • SH
    Sönke Hansen

    Max Goldt

     

    "Diese Zeitung ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu dieser Zeitung beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein. Man muss so unfreundlich zu ihnen sein, wie es das Gesetz gerade noch zulässt. Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun."

  • PA
    Peter A. Weber

    Ich kann nur Hochachtung vor Judith Holofernes und der Band haben, daß sie sich nicht haben verbiegen lassen. Die BILD-Zeitung ist mit das stärkste Symbol für rücksichtslose Meinungsmache und Lesermanipulation von der Art, daß die (dummen) Leser selbst nicht merken, daß sie gegen ihre eigenen Interessen aufgehetzt werden. Ich kann Julia Holofernes nur beipflichten, wenn sie BILD als ein "bösartiges Wesen" bezeichnet, denn dieses Blatt ist nicht nur eine blöde niveaulose Boulevardzeitung sondern wirklich gefährlich!

     

    Wir (die Admins des Forums Kritisches-Netzwerk.de) grübeln ständig darüber nach, wie man die Menschen dazu bewegen kann, sich aktiv für eine gerechtere und solidarischere Gesellschaftsordnung einzusetzen. Dazu gehört ein Repertoire an Widerstand gegen die Zersetzung unserer Demokratie, Änderung des Wahlverhaltens, sich täglich dem Mainstream entgegen zu setzen sowie mutige Ideen zu entwickeln, sie zu verteidigen und sie in die Tat umzusetzen.

     

    Warum stellen sich die Menschen nicht bei jedem Anlaß die einfache Frage: cui bono" - oder: wem nützt es? - wem schadet es? Wenn dann noch die Konsequenzen daraus gezogen würden, hätten wir schon mehr als die halbe Miete zusammen. Welche Ängste und Blockaden sind das, die die Menschen daran hindern, die Dinge zu ihren eigenen und gleichzeit im Sinne des Gemeinwohls zu regeln?

  • O
    onesimus

    Einfach toll die Frau! Und auch ihre Musike hat was für sich, habe gerade reingehört. Das sage ich als alter Sack, der überhaupt nicht mehr firm ist, was dz. läuft. So kurz nach Dire Staits habe ich das nur noch sehr, sehr wenig Aktuelles mitverfolgt !

  • J
    jens

    Chapeau Frau Holofernes!

     

    ich war nie ein sonderlich großer Fan Ihrer Band - erschien mir immer eine Spur zu blauäugig (vielleicht hatte ich auch zu wenig Sachen gehört)

     

    aber jetzt - meinen allergrößten Respekt!

  • R
    Ranjit

    "Ich glaube, dass viele Leute verärgert und genervt waren von dieser Kampagne"

    Ohhh ja...

    Danke, danke, danke für diesen Brief.

    Liebe Judith, danke.

  • RF
    Rosemarie Finke-Thiele

    Bravo, Judith Holofernes!

    Es wird Zeit, dass wir alle endlich wieder das "Maul aufmachen " ( Luther ? ) gegen die Machenschaften der BILD.

    Hoffentlich schließen sich weitere Prominente an und verweigern sich der BILD- Werbekampagne.

    Ich denke auch , dass es allmählich "hackt"!

    Eine weitere Strategie gegen die BILD ist übrigens : Laut vorlesen! ( Hat früher Dieter Hildebrandt praktiziert. )

  • EG
    Echte große Helden unserer Zeit

    Richard von Weizsäcker scheint also ein ganz schön hinterhältiger, schleimiger, öffentlichkeitsgeiler Mensch zu sein, wohingegen eine Band die ganz und gar im medialen Mainstream schwimmt eine heldenhafte Truppe ist, welche große Nachteile in Kauf nimmt und sich gegen die riesige Bildkrake stemmt während sie ihr Publikum mit einem Absagebrief beglückt welcher in einer perfekt inszenierten, imagefördernden Kampagne durch alle altlinken Feuilettons rauscht und Headliner produziert. Diese Selbstvermarktung unter wohlwollendem Nicken aller 68er Chefredakteure wird begleitet von einer Klassenkampfrhetorik die ich zuletzt in alten Videos von SED-Leuten hörte die sie selbst wohl nicht so ganz glaubten. Glückwunsch, so vermarktet man sich perfekt im Jahr 2011. Andere haben auch abgesagt, was ich bei einem Blatt wie der BILD gut verstehen kann. Nur haben sie sich dabei nicht zu Richtern über andere emporgeschwungen und es zu einer mainstreamgerechten Werbekampagne für sich genutzt. Nachteile haben die Helden nicht zu befürchten. Wer in diesem Land medial die absolute Mehrheit hat konnte man sich bei der medialen Vernichtung Sarrazins ansehen als dieser eine mißliebige Meinung äußerte. Job weg, zum gesellschaftlichen Parier, Rassisten, Nazi und sonstwas erklärt, Personenschutz nötig und eine verklaustrulierte Wegbeschreibung zu seinem Haus im "Tagesspiegel". Das waren die Folgen. Sein verdientes Geld konnte man ihm nicht nehmen sondern nur als wahren Grund seines Tuns darstellen. Da dröhnte es aus ARD, ZDF und 99% aller überregionalen Alt-Medien wie Kanonendonner und kein Politiker wagte zu widersprechen. Nichts mit Meinungsfreiheit, Debattenkultur, dem Recht auf eine falsche meinung. Gut der Horstb Seehofer versuchte die Welle kurz zu reiten aber sprang dann doch lieber beim Rest auf der sich angeekelt vom Inhalt eines Buches abwand welches noch gar nicht veröffentlich und noch weniger gelesen oder gar debattiert war. Das brauchen diese Helden jedenfalls alles nicht zu fürchten. Zum Glück fand ich diese Band schon immer einen gehypten Abklatsch.

  • D
    danke

    bild wird sich bedanken. sie bekommen aufmerksamkeit für lau. wer braucht da noch eine holofernes für geld?

     

    die strategie der werber "promis äußern sich (mehr oder weniger) kritisch über bild" ist dank holofernes zum selbstläufer geworden.

     

    gut gemacht.

  • A
    AndreasP

    Ich stimme Judith H. da inhaltlich durchaus zu, aber wäre es nicht eine Frage der journalistischen Selbstachtung, auch mal eine kritische Frage zu stellen? Etwa: "War dieser offene Brief eine bewusste Social-Media-Kampagne, um Euer neues Album zu promoten?"