: Jeder nach seinen Bedürfnissen
betr.: „Die 800-Euro-Rechnung, taz vom 25. 9. 06
Das ist ja eine ganz neue Idee im Steuerrecht: Für die ersten 1.600 Euro zahlt man 50 Prozent Steuern und danach weniger – dass soll mir mal jemand erklären. Überhaupt sind in dieser Debatte die Bedenkenträger ausgesprochen kleingeistig. „Der deutsche Sozialstaat dürfe keine Leistung ohne Gegenleistung vergeben“ – und das von einem Gewerkschafter – jeder nach seinen Bedürfnissen, schon mal gehört? Außerdem bekommt jeder Spitzenverdiener allein über Grundfreibetrag und Werbungskostenpauschale schon jetzt die Hälfte der diskutierten 800 Euro vom Staat als Steuergeschenk, Niedrigverdiener dürfen träumen.
Wenn man bereit ist, die 50 Prozent Steuer einzuführen als Eingangssteuersatz, dann sind vielleicht 30 Prozent als konstanter Steuersatz für alle genau so gerecht und alle bekommen die 800 Euro – ohne Einschränkung. Gleich wird alles einfacher. Nur Schade, dass es wieder viele tausend Arbeitsplätze in der öffentlichen Verwaltung kostet, aber die Leute kann man dann für mehr Bürgerservice einsetzen. PETER STENDER, Baie D’Urfe, Quebec, Kanada