: Jammer über verlorenen Posten
betr.: „King der verblassenden Welt“, taz vom 7. 11. 03
Wer in München im Konzert von Rocko Schamoni war, kann über dieses Lamento nur lachen. Niemand ist Rocko verloren gegangen, er hat mehr Publikum denn je, es war ein unglaubliches Konzert mit richtig begeisterten Leuten. Und zwar nicht nur ein paar wenigen, es war ausverkauft. Wie kann Jörg Sundermeier über ein nicht mehr vorhandenes Publikum schreiben und nicht mal in einem der Konzerte gewesen sein? […] LEA ROTHDACH, München
Nun über sich selbst schreibt hier ganz offensichtlich der Herr Sundermeier. Im Stil der Strategieabteilung einer Parteihochschule jammert er über seinen verlorenen Posten als Oberschiedsrichter über die 80er, 90er und 2000er. Seiner Deutungshoheit sind die Adressaten ausgegangen, es gibt tatsächlich Leute, die sich dem großflächigen Kommandoblick entziehen. Und wenn man schon selber nicht lachen kann, dann muss man wenigstens groß formulieren und Verhältnisse lachen sehen.
Subjekte, die allein Verhältnisse zum Lachen oder zum Tanzen bringen könnten, habe ich vorgestern Abend gesehen. Nach Jahren war ich wieder einmal in einem Konzert von Rocko Schamoni & Band und mit mir ein voller Saal begeisterter Zuhörer, die im Schnitt viel jünger waren als Rocko. Ich selbst war völlig beeindruckt von der relaxten Intensität und Klasse des Auftritts, der Musik und seinen fantastischen neuen Songs. Eins der besten Konzerte einer deutschsprachigen Band, das ich seit Jahren gesehen habe. […] ACHIM BERGMANN, München