JOHANN KÖNIG: Wohnen und Warten

Die Bushaltestelle als temporärer Unterschlupf vor Wind und Wetter. Gerade auf dem Land ist das mehr als üblich. Das kleine Haltestellenhäuschen aus Holz, das Michael Sailsdorfer vor einigen Jahren im bayerischen Urltfing aufgestellt hat, nimmt das wörtlich. Mit Bett, elektrischem Licht, Kühlschrank und Toilette ist es so etwas wie die kleinste vorstellbare Wohneinheit. So einsam und verloren, wie diese kleine Holzhütte nun ohne jeglichen Anschluss ans öffentliche Verkehrsnetz im Hinterhof der Galerie Johann König steht, verändert sie jedoch ihr Gesicht: Aus einem absurden Witz wird eine Parabel auf Entwurzelung. DM

■ Bis 6. März, Di–Sa, 11–18 Uhr, Dessauer Str. 6-7