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Archiv-Artikel

Italien: Krise nach Faschismuskritik

ROM dpa ■ Die Verurteilung des italienischen Faschismus durch den Parteivorsitzenden Gianfranco Fini hat die rechtskonservative Nationale Allianz (AN) in Rom in eine Krise gestürzt. Alessandra Mussolini, 40, Enkelin des ehemaligen italienischen Diktators, kündigte am Wochenende die Gründung einer Konkurrenzpartei an. Sie hatte schon zuvor ihren Austritt aus der AN angekündigt. Um die Positionen zu klären, forderten führende Mitglieder einen Parteitag noch vor Jahresende. Auch an der Basis regt sich Unmut gegen den Kurs des stellvertretenden Ministerpräsidenten Fini. Die AN war Mitte der 90er-Jahre aus der neofaschistischen Partei Italienische Soziale Bewegung (MSI) hervorgegangen. Seit 2001 gehört die AN der Mitte-rechts-Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi an. Fini hatte kürzlich bei einer Israelreise den Faschismus als „absolutes Übel“ bezeichnet.