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Archiv-Artikel

Israelische Opfer ohne Obduktion

BIELEFELD dpa ■ In der so genannten „Humana-Affäre“ um fehlerhafte Babynahrung verzichten die israelischen Behörden auf eine Obduktion der beiden gestorbenen Kinder. Die Eltern hätten die Kinder begraben, sagte am Dienstag ein Polizei-Sprecher in Jerusalem. Es gebe aber offenbar auch ohne Obduktion genug Beweismaterial. Trotz der fehlenden Obduktion werde in dem Fall auch in Deutschland weiter ermittelt, sagte der Bielefelder Oberstaatsanwalt Harald Krahmüller. Er räumte ein, dass die Recherchen nun möglicherweise schwieriger würden.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen vier frühere leitende Angestellte des Nahrungsmittelherstellers Humana. Das Herforder Unternehmen hatte sie im November fristlos entlassen, weil sie wider besseren Wissens nichts gegen die Produktion und Auslieferung der fehlerhaften Säuglingsnahrung unternommen haben sollen. Wegen eines zu geringen Anteils des Vitamins B1 in der von Humana hergestellten Soja-Säuglingsnahrung waren in Israel im vergangenen Herbst zwei Babys gestorben.