: Israel: Schweres Wasser aus Norwegen
Oslo (dpa) - Hat Israel mit Schwerem Wasser aus Norwegen Atombomben gebaut? Diese Frage bewegt die sozialdemokratische Regierung in Oslo, seit der israelische Techniker Vanunu im Oktober 86 behauptete, sein Land sei im Besitz von mehr als 100 Nuklearbomben. Israels Weigerung, die Norweger vor Ort inspizieren zu lassen, was mit dem 1959 und 1970 gelieferten Schweren Wasser geschehen ist, hat zu Spannungen zwischen beiden Ländern geführt. Als die 1959 ebenfalls sozialdemokratisch geführte Regierung in Oslo grünes Licht für die Lieferung von 20 t Schweren Wassers gab, blieb der Handel geheim. Erst 20 Jahre später erfuhr die Öffentlichkeit durch einen Wissenschaftler von dem brisanten Geschäft, auf das 1970 noch einmal die Lieferung von einer Tonne folgte. Nach den Vanunu– Enthüllungen verlangte Oslo eine Inspektion der israelischen Versuchsanlage Dimona durch die Internationale Atomenergiebehörde IAEA, welche Israel strikt ablehnte. Seitdem versucht Norwegen vergeblich, mit Tel Aviv Modalitäten für eine eigene Inspektion auszuhandeln.
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