Isabella Bortolozzi: Kein Zustand, dafür Malerei
Gedärm könnte das Erste sein, was einem beim Anblick von Michaela Eichwalds Malerei in den Sinn kommt. Eingeweiden gleich ziehen sich schimmernde Farbschichten auf dieser über die Leinwand. Nein, falsch, nicht über die Leinwand. Eichwald bemalt keinen schnöden Canvas, sondern Kunstleder, oft mit Schlangen- oder Straußenprägung. Irre abstoßendes Material eigentlich, das an billige Kopien von Luxushandtaschen erinnern mag oder immerhin an bessere Turnmatten, was wiederum ziemlich gut passt: Eichwalds Bilder haben durch die gestische Art, wie Farbe oder Lack aufgetragen ist, stets etwas sehr Körperliches. Inmitten des abstrakten Gewimmels kann man bisweilen Objekte oder Wesen entdecken, die einem jedoch nicht immer so putzig ins Gesicht schauen wie „Die Hirnis“ auf der rechts abgebildeten Arbeit. Häufiger sind es schemenhafte Formen, die auch nur so tun könnten, als bildeten sie irgendetwas ab. So genau kann man es nicht wissen, was ganz ähnlich für die kunsthistorischen Referenzen gilt, die man herauslesen könnte. Überhaupt geht es mehr ums Suchen als ums Finden, was die unnachahmlichen Titel, die Eichwald ihren Arbeiten und der Ausstellung gegeben hat, nur noch unterstreichen: „IST DOCH KEIN ZUSTAND. Ungeklärtheitszustände als Voraussetzung für die Suchende soll dahin gehen“ läuft bei Isabella Bortolozzi und Eden Eden. (bsh)
Bis 13. 10., Di.–Sa. 12–18 Uhr, Schöneberger Ufer 61 + Sa. 12–18 Uhr und nach Vereinbarung, Bülowstr. 74
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