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Archiv-Artikel

KATHOLISCHE MAGDALENENHEIME Irlands Regierung entschuldigt sich bei Opfern

DUBLIN | Nach Kritik an einer unzureichenden Reaktion hat Irlands Regierungschef Enda Kenny sich in aller Form bei tausenden Ex-Insassen der sogenannten Magdalenenheime entschuldigt. Vor Parlamentariern in Dublin formulierte er „im Namen des Staates und des irischen Volkes die aufrichtige Entschuldigung an die Überlebenden der Magdalenenwäschereien“. „Wir bedauern zutiefst, was Ihnen zugefügt wurde. Was ihnen als Kind oder Erwachsene angetan wurde, hätte nicht passieren dürfen“, sagte Kenny. „Irland hat schlecht gehandelt, nicht Sie.“ Seine Regierung sei aber „entschlossen“, der Entschuldigung konkrete Maßnahmen folgen zu lassen.

In die katholischen Magdalenenheimen in Irland wurden zwischen 1922 und 1996 mehr als 10.000 Mädchen und Frauen gesteckt, rund ein Viertel unter Mitwirkung staatlicher Stellen. Sie waren typischerweise Prostituierte oder „gefallene Frauen“, die ohne Entlohnung als Wäscherinnen eingesetzt wurden. Zu den Betroffenen zählten Frauen, die unehelich schwanger geworden waren und daher im streng katholischen Irland gesellschaftlich geächtet wurden. (afp)