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Archiv-Artikel

Iran: Überprüfung von Wahlurnen

TEHERAN afp ■ Nach Protesten gegen mutmaßliche Wahlfälschungen im Iran hat die Wahlbehörde Neuauszählungen in mehreren Wahlbezirken angeordnet. Demnach werden in der Hauptstadt Teheran sowie in den Städten Ghom im Süden, Matschhad im Nordosten und Isfahan im Zentrum stichprobenartig die Stimmen aus insgesamt 100 Urnen erneut ausgezählt, wie das Staatsfernsehen gestern berichtete. Die Auszählung sollte noch bis zum Abend abgeschlossen sein, damit die zweite Runde der Präsidentschaftswahl wie geplant am Freitag stattfinden könne. Besonders scharfe Betrugsvorwürfe hatte der Reformer Mehdi Karubi, ein Vertrauter des scheidenden Präsidenten Mohammed Chatami, an die radikalen Kräfte im Land gerichtet. Auch die linksgerichtete Partei Organisation der Mudschaheddin der Islamischen Revolution (OMIR) sprach von Wahlmanipulationen. Aus Protest gegen mutmaßliche Wahlfälschungen trat der Reformer Mehdi Karubi gestern von allen politischen Ämtern zurück. Er war bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl auf den dritten Platz gekommen.