Iran-Protest : Steine auf Konsulat
Etwa 20 Exil-IranerInnen sind gestern Morgen in das iranische Konsulat an der Bebelallee eingedrungen. Der Anlass der Aktion steht offensichtlich im Zusammenhang mit einer polizeilichen Großrazzia gegen oppositionelle iranische Volksmudschahedin in Frankreich, die die Polizei am gestrigen Morgen unter dem Vorwurf des Terrorismusverdachts durchgführt hatte.
Die Hamburger Gruppe war zunächst unter einem Vorwand in das Gebäude eingesickert und hatte plötzlich Parolen skandiert. Danach verließen die AktivistInnen wieder das Gebäude und vereinten sich mit 30 weiteren DemonstrantInnen, die sich inzwischen vor dem Konsulat eingefunden hatten. Indes kletterten von der Bebelallee vier Personen über den Zaun des Konsulats, holten die Landesfahne ein und übergaben sie den Oppositionellen. „Während der Aktion kam es zu Farbschmiereieren am Zaun, Gebäude und an einem Fahrzeug des Konsulats“, sagt Polizeisprecher Ralf Kunz. „Weiterhin wurden Steine und Obst auf das Konsulat geworfen.“ Ein Konsulatsangestellter erlitt einen Schwächeanfall. Die Polizei rückte mit rund 30 Peterwagen an und nahm 50 Personen vorläufig fest. Gegen sie ermittelt der Staatschutz wegen Landfriedensbruch und Sachbeschädigung.
In den vergangenen Tagen ist es im Iran zu heftigen Studentenprotesten gekommen, die mehr Demokratie und Freizügigkeit vom Ajatollah-Regime verlangen. KVA