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Indonesische Literatur: Dreifacher Paukenschlag

Foto: Jokofoto: reuters

Wieder muss die Literaturwelt Indonesiens einen herben Rückschlag hinnehmen. Wie wir gestern berichteten, sollten statt der vorgesehenen fünf nur noch vier indonesische Schriftsteller zur Frankfurter Buchmesse reisen. Zuvor war herausgekommen, dass die Bestsellerlyrikerin Bintang Bin Habibi gar nicht existiert, sondern eine Erfindung des Staatspräsidenten Joko Widodo ist, der seinem Volk gern schlechte Streiche spielt. Am Dienstag dann der nächste, gleich dreifache Paukenschlag. Die ohnehin schon winzige Literaturszene des Inselstaats verlor ihre führenden Familienromanciers. Die eineiigen Drillinge Wayan, Waluyo und Setiawan sind berühmt für ihren Romanzyklus „Keluarga“ (Familie), der als langwierigstes, aber auch langweiligstes Werk der indonesischen Literaturgeschichte gilt. Jetzt wurde bekannt, dass die 38.000 Seiten lange Erzählung ein Plagiat ist und aus einem Möbelkatalog abgeschrieben wurde. Daraufhin traten die Drillinge als Praeceptores indonesiae zurück. Nach Frankfurt reist nun nur noch ein Schriftsteller, der sich unter dem Kurznamen Joko angemeldet hat.

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