: In weiter Ferne, so nah
„Ihr seid im toten Winkel“: Wer das Ensemble Aufbruch bei seiner theatralen Recherche sehen will, sollte schon mal den Personalausweis heraussuchen
Kurz entschlossen zu sein, reicht nicht immer. Manches braucht einfach seine Vorbereitung. Wenn es zum Beispiel in abgelegenere Regionen geht (und das muss nicht nur räumlich gemeint sein). Zwar findet heute durchaus eine Aufführung von „Ihr seid im toten Winkel“ statt, aber weil das eben in der Justizvollzugsanstalt Tegel passiert, bedurfte es für die Interessierten doch eines längeren Vorlaufs. Persönliche Anmeldung mindestens eine Woche im Voraus, den Personalausweis heraussuchen … aber diese Begleitumstände passen irgendwie auch wieder zum Thema des Projekts, das den Nutzen der Bedrohung und die Utopie und Fiktion von Sicherheit untersuchen will. Eine zweiteilige theatralische Recherche, bei der man sich im Juni in den Sophiensaelen bei Bodyguards umschaut. Chancen, den ersten Teil – eine szenische Montage mit Texten von Koltès, Fassbinder und anderen – mit dem Gefangenentheaterensemble Aufbruch zu sehen, gibt es aber noch durchaus. Nur halt nach den entsprechenden Vorbereitungen.