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Im früheren Stasi-Untersuchungsgefängnis gibt es Führungen für BlindeHandschellen zum Anfassen

Wie fühlen sich wohl Handschellen der Stasi an? Foto: Kay Nietfeld/dpa

Im früheren Stasi-Untersuchungsgefängnis in Hohenschönhausen können auch blinde und sehbehinderte Menschen einen Eindruck vom Alltag der Häftlinge bekommen. Bei Extraführungen durch einstige Zellen werden Gegenstände wie Schlüssel, Aluminiumbesteck, Trinkbecher oder Handschellen ertastet, teilte die Gedenkstätte mit. Besucher sollten die DDR-Justiz und die Folgen politischer Verfolgung „nachfühlen“ können.

An diesem Montag gibt es zur Woche des Sehens eineinhalbstündige Führungen (11.45 und 13.45 Uhr). Frühere Häftlinge begleiten die Blinden. Sehende Interessenten könnten mit einer Simulationsbrille teilnehmen. Die Führungen gibt es einmal im Monat. Sie führen Blinde auch ins Kellergefängnis und in Verhörräume, wo sie die Türen ertasten können. Zudem sollen die Besucher eine Vorstellung von der damaligen Situation bekommen, indem sie sich auf Holzpritschen und Hocker setzen können.

Im zentralen Untersuchungsgefängnis des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit waren von 1951 bis 1989 mehr als 11.000 Menschen eingesperrt und wurden verhört. (dpa)

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