: Illegaler Schmutz aus Köln im Rhein?
Köln (ap) - Weil die Stadt Köln erhebliche Abwassermengen nur unzureichend geklärt in den Rhein geleitet haben soll, ermittelt die Staatsanwaltschaft der Domstadt gegen mehrere Verantwortliche in der Stadtverwaltung. Das bestätigte der Kölner Justizsprecher Wolfgang Weber. Ein Sprecher der Stadt wies dagegen die Vorwürfe entschieden zurück. Anlaß für die Ermittlungen waren Vorträge des Tiefbaudezernenten der Stadt, Hubertus Oelmann, und eines weiteren Fachmanns auf einem Sandoz–Symposium, wonach das Kölner Großklärwerk Stammheim hinsichtlich seiner Reinigungskapazität nicht mehr den heutigen Erfordernissen entspreche und deshalb mit erheblichem Kostenaufwand erweitert werden müsse. Justizsprecher Weber: „Es besteht der Verdacht, daß dort in der Vergangenheit Abwässer eingeleitet wurden, deren Belastung die zulässigen Höchstwerte nicht unerheblich überschritten haben.“ Der Tiefbaudezernent wies die Vorwürfe entschieden zurück: „Wenn die Staatsanwaltschaft in dieser Weise gegen die Stadt Köln vorgeht, müßte sie das strenggenommen gegen jede Kommune tun, weil sich Köln sicherlich nicht negativ gegen andere Kommunen abhebt.“
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