■ IOC schweigt sich über Doping aus: „Unfälle können sich überall ereignen“
Atlanta (dpa/taz) – Im chinesischen Sport kann von systematischen Doping nicht die Rede sein, glaubt stellvertretend für das ansonsten beharrlich schweigende IOC dessen Vizepräsident Alexandre de Merode. „Wir können nicht von einem besonderen Phänomen sprechen“, sagte der Belgier beim IOC-Kongreß in Atlanta. Für de Merode sind die Überführungen der elf chinesischen Sportler „Unfälle, die sich überall ereignen können“. Während man den Doping-Labors Moskau und Athen die Freundschaft kündigte, IOC-Präsident Samaranch ansonsten mit seinem neuesteten Marketing-Programm voll beschäftigt war, der Rest nickte, forderte allein US-Vizepräsident Al Gore zu strikten Strafen gegen sämtliche „Verschwörer des Foulspiels“ auf. Derweil hat der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) auf die Doping- Sperre der Mittelstrecklerin Diane Modahl reagiert und das Resultat der britischen Frauen beim Weltcup-Finale annulliert.
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