■ INTERNATIONALE ARTENSCHUTZKONFERENZ IN KIOTO: Da tanzt der Bär Die Tropen trauern
Kioto (taz) — Die in Nordamerika beheimateten Schwarzbären gehören zu den Gewinnern der Internationalen Artenschutzkonferenz, die gestern im japanischen Kioto zu Ende ging. Überraschend beschloß die Konferenz gestern ein Handelsverbot für Bären — obwohl die US-amerikanischen und kanadischen Delegierten sich dagegen aussprachen. Zu den Verlierern von Kioto gehört der vom Aussterben bedrohte Rotflossenthunfisch. Hier siegten die Profitinteressen: Der Luxusfisch wird zu Höchstpreisen vermarktet. Auch der Handel mit Wildvögeln aus Afrika und Südamerika, bei dem die Hälfte der Tiere schon beim Transport stirbt, ist weiter erlaubt. Den Antrag, den Handel mit zwei Tropenholzarten zu verbieten, zogen die niederländische und die dänische Regierung zurück. Unter Naturschützern geht die Bewertung der Konferenz auseinander. Die einen sehen „den Status quo gewahrt“, die anderen sprechen von „vielen Niederlagen“. Die Schlüsselfrage in Kioto lautete, ob Handelsverbote geeignet sind, Tier- und Pflanzenarten vor dem Aussterben zu schützen. Selbst Artenschutzexperten plädieren für ein Umdenken bei Schutzmaßnahmen. „Nur den Handel zu verbieten, nützt nichts. Wir brauchen neue, innovative Formen des Artenschutzes“, so eine Delegierte. Greenpeace hält dagegen: „Wir kennen keinen Fall bei einer bedrohten Art, wo der Handel diese Art geschützt hat.“ SEITEN 3 UND 12
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