INKLUSIVER UNTERRICHT : Studie zeigt: Berlin ist gar nicht so schlecht
Der gemeinsame Unterricht von Schülern mit und ohne Behinderung (Inklusion) kommt in Berlin offenbar deutlich schneller voran als im Bundesdurchschnitt. Fast jeder zweite Schüler mit Förderbedarf besucht inzwischen eine Regelschule, wie aus einer am Montag veröffentlichten Studie des Bildungsforschers Klaus Klemm hervorgeht. Damit liegt der Inklusionsanteil in Berlin fast doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt (25 Prozent).
Übertroffen wird die Hauptstadt nur von Schleswig-Holstein und Bremen. Vor vier Jahren hatte sich Deutschland verpflichtet, Schüler mit und ohne Behinderung gemeinsam zu unterrichten – die seit 2009 geltende UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet dazu. Die Inklusionsquote lag 2009 damals noch bei 18,4 Prozent.
Trotz der positiven Entwicklung sei der Schüleranteil an Sonderschulen aber nur gering gesunken, heißt es in der Studie. In Berlin sei der Anteil von Schülern, bei denen ein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt wurde, in den vergangenen vier Jahren von 7,1 auf 7,5 Prozent gewachsen. Damit liege die Förderquote deutlich oberhalb des Bundesdurchschnitts. (dpa)