: ICE-Unglück war unvorhersehbar
HANNOVER dpa ■ Die ICE-Katastrophe von Eschede mit 101 Toten ist einem neuen Gutachten zufolge nicht vorhersehbar gewesen. Die lange Laufzeit des Unglücksrades sei zu Recht genehmigt worden, wenn auch damals noch auf Grundlage völlig unzureichender Untersuchungen, sagte gestern Bengt Akesson, Leiter des schwedischen nationalen Kompetenzzentrums für Eisenbahnmechanik an der Uni Göteborg. Der Radreifenbruch sei ein „singuläres, nicht vorhersehbares Ereignis“ gewesen. Akesson sagte im Prozess gegen drei Ingenieure in Hannover aus. Er hatte im Auftrag der Bahn ein Gegengutachten zu Studien im Auftrag der Anklage erstellt. Nach dem Bruch des Radreifens war der ICE „Wilhelm Conrad Röntgen“ im Juni 1998 entgleist und an einer Brücke zerschellt. Die drei Ingenieure müssen sich wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung verantworten.