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Honduras kauft israelische Jäger

■ US–Genehmigung zum Verkauf steht noch aus / Gute Beziehungen zwischen Israel und Lateinamerika zahlen sich aus

Aus Tel Aviv Amos Wollin

Nach Meldungen aus Washington hat Israel von Honduras den Zuschlag für die Lieferung einer unbestimmten Anzahl von „Kfir“– Jagdflugzeugen erhalten. Der „Kfir“–Jäger ist eine israelische Entwicklung. Da die Maschine mit us– amerikanischen Motoren ausgestattet ist, muß der Export in Drittländer von amerikanischer Seite genehmigt werden. Nach Angaben aus Israel hält Washington jedoch zur Zeit diese Genehmigung zurück, da amerikanische Flugzeugfirmen für den honduranischen Auftrag mit den Israelis konkurrieren. Man hofft jedoch in Israel, daß diese Entscheidung des US– Schatzamtes vom Nationalen Sicherheitsrat der USA überstimmt wird und der Deal mit Honduras doch zustande kommt. Denn sowohl das US–Außenministerium wie das Pentagon unterstützen die israelisch–honduranische Transaktion als „für alle Seiten vorteilhaft“. In den siebziger Jahren war Israel der Haupt–Waffenlieferant für Honduras gewesen. Schon seit einem Jahr sind die israelisch– honduranischen Beziehungen spürbar verbessert. Als Jizhak Shamir im Mai dieses Jahres - noch als Außenminister - eine Mittelamerikareise unternahm, konnte er dem Regime in Honduras versprechen, daß Israel dem Wunsch nach Waffenlieferungen nachkommen werde. Im September besuchte dann Carlos Lopez Contreras, Außenminister von Honduras, Jerusalem und erklärte, daß, in seiner Sicht die beiden Länder sowohl regional wie international auf der gleichen Seite stünden und sehr vieles gemeinsam hätten. Er betrachte die israelische Armee als Modell und wolle von den israelischen Methoden, Sicherheitsprobleme zu lösen, lernen. Kurz nach Contreras Abreise erschien der honduranische Stabschef in Israel. Aber weder über die Absichten dieses Besuches, noch die Hintergründe der vor kurzem beendeten Reise Ariel Sharons nach Lateinamerika ist etwas bekannt geworden.

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