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■ Heute vor fünf JahrenDie Mauer fällt

Nun ist es soweit: Die 28jährige Mauer Berlins wird geöffnet. Auf einer Pressekonferenz des SED-Zentralkomitees erklärt Politbüromitglied Günter Schabowski, ab dem nächsten Morgen könne sich jeder sein Visum bei der zuständigen Behörde abholen. Noch in dieser Nacht bedrängen Tausende OstberlinerInnen in ihren Trabis und Wartburgs die Grenzübergänge an der Invalidenstraße, der Sonnenallee und der Bornholmer Straße. Von diesem Ansturm völlig überrollt, öffnen die Grenztruppen schließlich die Schlagbäume. Die DDR-Autos fahren durch einen jubelnden Spalier der WestberlinerInnen. Bewegende Szenen: Fremde Menschen fallen sich in die Arme. „Ick glob, ick spinne“, ist immer wieder zu hören.

Auf beiden Seiten des Brandenburger Tores versammeln sich riesige Menschenmengen, überwinden die Absperrzäune, klettern über die Mauer. Innerhalb kürzester Zeit sind die Straßen Berlins total verstopft. Am Morgen um halb vier Uhr ist der Spuk vorbei: Die Grenzposten schließen den Zugang zum Brandenburger Tor wieder, die letzten der 50.000 „DDR-Ausflügler“ strömen nach Ostberlin zurück.

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