■ Heute vor fünf Jahren: Reformen in Bulgarien
Das ZK der Kommunistischen Partei Bulgariens ringt sich am Ende seiner dreitägigen Tagung doch noch zu einem Verzicht auf den alleinigen Führungsanspruch durch. Der frühere Parteichef Todor Schwikow und sein Sohn Wladimir werden aus der Partei ausgeschlossen.
Zudem kündigte der amtierende Parteichef Petr Mladenow an, eine Untersuchungskommission werde sich mit Fällen persönlicher Bereicherung, Korruption und der Rehabilitierung von ausgeschlossenen Parteimitgliedern befassen.
In der DDR ist man betreffend der Aufgabe des Parteimonopols bereits einen Schritt weiter. Das SED-Organ Neues Deutschland veröffentlicht einen Entwurf für ein neues Parteistatut, in dem die SED ausdrücklich auf ihren Führungsanspruch verzichtet. „Die Partei wirkt im politischen System gleichberechtigt neben anderen“, soll es neu heißen.
Der sowjetische Ministerpräsident Nikolai Ryschkow schlägt die Erneuerung des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) vor. Er plädiert für einen gemeinsamen osteuropäischen Markt mit einer frei konvertierbaren Währung und Weltmarktpreisen.
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