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Hessens Ministerpräsident Koch vor Wahl"Die Grünen handeln feige"

Hessens Ministerpräsidentem Roland Koch macht die Grünen für ein mögliches CDU-FDP-Bündnis nach der Wahl in Hessen verantwortlich. Nun setzt die CDU auf Lagerwahlkampf.

"Jede Zeit hat ihre Themen": CDU-Politiker Roland Koch hat rhetorisch abgerüstet. Bild: dpa

taz: Herr Koch, was wird aus Ihnen, falls Sie am Sonntag wieder patzen und es nicht für eine CDU/FDP-Mehrheit reicht?

Roland Koch: Ich habe die Grundregel, mich nicht mit Was-wäre-wenn-Fragen zu beschäftigen. Und ich bin optimistisch, dass CDU und FDP zusammen die Wahl gewinnen und es eine bürgerliche Mehrheit gibt.

Dann können Sie ja den Wahlkampf einstellen.

Nein, das nicht, ich bin optimistisch, aber nicht übermütig. Das Bild verfestigt sich jedoch Tag für Tag, Umfrage für Umfrage.

Werden Sie es politisch überleben, falls dieses Bild am Sonntag wieder durcheinander gerät? Die SPD will nicht mit Ihnen, die Grünen auch nicht und Sie nicht mit denen.

Die Grünen haben doch mit der "Ausschließeritis" wieder angefangen: In einer von mir geführten Regierung wäre kein Platz für Grüne, hieß es.

Erwarten Sie bitte kein Mitleid.

Die Grünen zielen feige nur auf meine Person ab. Die Grünen haben sich im Sommer für Rot-Rot-Grün und gegen ein Bündnis mit CDU und FDP entschieden. Deshalb gibt es entweder eine bürgerliche Mehrheit mit CDU und FDP oder eine Mehrheit für SPD, Grüne und Linkspartei mit ihrem schon ausgehandelten Koalitionsvertrag. Die Grünen sitzen doch längst in diesem knallroten Gummiboot mit drin, das ihr Chef Al-Wazir noch im Sommer für nicht seetauglich hielt.

Sie haben mehrfach erklärt, aus Ihrer Wahlpleite von 2008 Lehren gezogen zu haben. Was heißt das, wenn wir mal mit Bildung beginnen?

Die hessische CDU hat in der Bildungspolitik Positionen revidiert. Wir sind Kompromisse eingegangen etwa beim achtjährigen Abitur. Auch neun Jahre sind jetzt wieder möglich. Und wir haben beschlossen, dass die vom Landtag abgeschafften Studiengebühren nicht wieder eingeführt werden.

Und wenn Ihre Traumpartnerin FDP das anders sieht?

Die FDP hat doch auch einen entsprechenden Parteitagsbeschluss gefasst. Ich kann also Ihnen versichern, dass eine von mir geführte Regierung in der nächsten Legislaturperiode keine Studiengebühren einführt.

In der Energiepolitik setzen Sie weiter auf Atomkraft.

Kernenergie und erneuerbare Energien sind für mich kein Widerspruch. Die Windkraftnutzung ist sicher eine feine Sache, in Hessen wegen der Windverhältnisse aber leider nur in engen Grenzen umsetzbar. Wir setzen bei den erneuerbaren Energien auf Biomasse und auf Geothermik - und insgesamt auf behutsame Veränderungen. Wer alle Kernkraftwerke abschalten und den Bau neuer Kohlekraftwerke verhindern will, gefährdet den Wirtschaftsstandort Hessen. Der Neubau von Gaskraftwerken ist aktuell auch keine sinnvolle Alternative.

Kurz: Die Reaktoren Biblis Block A und B bleiben am Netz?

Wenn Kernkraftwerke das Ende ihrer vorgesehenen Laufzeit erreicht haben, sollten sie auch abgeschaltet werden.

Also keine Laufzeitverlängerung mehr für Biblis?

Die Laufzeiten sollten sich nach technischem Zustand und Sicherheitserfordernissen richten, nicht nach politischen Kriterien.

Nur wenig mehr als 40 Prozent der Hessen wollen Sie noch in der Staatskanzlei sehen. Woran liegts?

Ich beziehe immer klare Positionen. Das bringt mir hohe Zustimmungsraten in meiner Partei, führt aber auch dazu, dass ich anderswo auf Ablehnung stoße. Wichtiger als hohe Sympathiewerte, die ich natürlich auch gerne hätte, ist mir allerdings die Kompetenz, die mir rund 80 Prozent der Bürgerinnen und Bürger auf fast allen Politikfeldern zugestehen.

Im letzten Wahlkampf haben Sie auf Ressentiments gegen Ausländer gesetzt. Jetzt nehmen Sie sich zurück. Die SPD sagt, Ihre Berater hätten Sie "weichgespült".

Das ist der untaugliche Versuch, alles auf einen Personenwahlkampf zu reduzieren. Ich stehe grundsätzlich zu meinen Überzeugungen - auch in diesem Wahlkampf. Aber jede Zeit hat ihre eigenen Themen. Jetzt geht es in erster Linie um Wirtschaftspolitik, um den Kampf um jeden Arbeitsplatz.

Sie sind jetzt eher als Manager der Wirtschaftskrise unterwegs. Aber haben Sie nicht über Jahre Ihre schützende Hand über die zockenden Banker gehalten?

Es gab immer staatliche Kontrollen des Bankenwesens. Und ich kann Ihnen versichern, dass wir auch in der Krise an den Prinzipien der freien Marktwirtschaft festhalten werden. Das sind Engagements für eine überschaubare Zeit. Von Verstaatlichung, wie sie die Linke fordert, kann überhaupt keine Rede sein. Die Union steht deshalb auch vor keinem Kurswechsel. Dass die Linke in Hessen weder von der Finanzkrise noch von der Schwäche der SPD profitiert, zeigt doch, dass die Menschen nicht auf deren Rezepte aus DDR-Zeiten setzen. Die Menschen haben Vertrauen in uns und unsere handwerklichen Fähigkeiten.

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18 Kommentare

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  • SG
    Stefan Giebel

    Herr Koch ist bereit jedes Bündnis einzugehen, nur um sich an der Macht zu halten. Positionen sind bei ihm veränder- und austauschbar. Jede Koalition "für Koch" soll möglich sein, aber keine "gegen Koch". Die "Weichspülerei" in den Positionen (Studiengebühren, Strafvollzug, Abschiebung, alternative Energien, Schule etc.) gilt natürlich nur so lange die Macht nicht geklärt ist. Ist die Machtfrage erstmal zu seinen Gunsten geklärt, kann sich der Wäher auf den alten "Koch" verlassen. Es ist zu hoffen, dass der Wähler am 18.Januar in Hessen die Bilanz aus der bisherigen "Koch-Politik" zieht und nicht auf die "Weichdpülerei" hereinfällt.

  • C
    CandyBandit

    @thiotrix

     

    Weil du ein echter Experte in Sachen EE bist, möchte ich dir raten in die Wirtschaft oder Politik zu gehen. Mit so viel Wissen müßte man eine Menge Geld verdienen können.

     

    Sicherlich muss eine EE-Quelle nicht gleich kostensparend sein. Und bevor man Unmengen an Geldern in ein schlechtes Projekt pumpt, sollte man es lieber sein lassen. Aber da sieht man eben auch wieder, wie es in unserer Welt ist. Jede Partei redet ihre Ansicht schön. Wem soll man nun glauben? Das atomarer Abfall schlecht ist, darüber sind wir und alle einig. Das Kohlekraftwerke sehr 'schmutzig' sind ebenfalls. Dass der Energiehunger unserer Bevölkerung masslos ist auch. Was schlägst du als Alternative vor? Einfach Augen zu und weitermachen wie bisher, bis wir im Atommüll oder CO2 ersticken?

    Die ersten Autos waren Energieverschwender. Erst über Jahre wurden Motoren mit zunehmend besseren Verbaruch entwickelt. Jede Entwicklung bedarf Forschung, die teuer ist. Das läßt sich nicht vermeiden. Ohne Forschung gibt es auch keine Weiterentwicklung. Es kann doch nicht die Lösung sein, eifnach nicht mehr zu forschen, weil es zu teuer ist?

    Und wenn man schon von Geldern spricht, was meinst du kostet uns CERN? Wer hat eigentlich etwas davon? Was gewinnen wir durch die Erforschung des Mars?

  • W
    Wendt

    Die hessischen Grünen haben in den letzten Jahren zusammen mit der FDP Kurs gehalten. Ihnen Feigheit vorzuwerfen ist daher an den Haaren herbeigezogen. Tatsächlich lag doch Roland Koch, nachdem er die letzte Wahl in nahezu einmaliger Form versemmelte, bis vor wenigen Wochen in der Furche und wartete auf das, was dann von den Sozis auch kam. Deren Selbstzerfleischung, vorgebracht mit einem Dilettantismus, der auch ziemlich einmalig war.

     

    Roland Koch nimmt, sobald der Wind ihm wieder etwas ins parteipolitische Segel weht, den Mund wieder ziemlich voll. Für sind Kochs Verlautbarungen die hohlen Phrasen eines Premium-Opportunisten.

  • T
    thiotrix

    Auch Du, Roland?

     

    „Die Windkraftnutzung ist sicher eine feine Sache, in Hessen wegen der Windverhältnisse aber leider nur in engen Grenzen umsetzbar.“ Meint der Mann das ernst –oder ist es nur eine wahlkampftechnisch bedingte Entgleisung?

    Hier noch mal ein paar grundlegende Fakten über den sinnlosen, geldverschlingenden, landschaftsverbrauchenden und landschaftsverschandelnden Windkraft-Wahn:

    In 2007 wurde die Stromversorgung in Deutschland durch folgende Energieträger gesichert:

    Braunkohle 24,0%

    Kernenergie 22,3 %

    Steinkohle 22,3 %

    Erdgas 12,0 %

    Heizöl/Sonstiges: 5,1 %

    Wind 6,6 % (aus 20.000 Windrädern)

    Biomasse 3,7 %

    Wasser 3,4 %

    Photovoltaik 0,5 %

    Konventionelle Energien: 85,8 % -Erneuerbare Energien: 14,2 %.

    Der Anteil der Windkraft ist also trotz Milliarden Euro Subventionen und weiträumiger Landschaftsverschandelung mit 6,6 % sehr bescheiden – und eben nur möglich, weil konventionelle Kraftwerke auf halber Kraft und damit unwirtschaftlich in Bereitschaft gehalten werden müssen, um die vielen windschwachen oder gar windstillen Phasen zu überbrücken. Ganz gleich, wie viele Windmühlen in unserem Land gebaut werden (und damit viele Milliarden Euro Subventionsgelder verschwendet werden) – es wird nicht reichen, um auch nur ein einziges konventionelles Kraftwerk vom Netz zu nehmen. Wer davon träumt, hat keinerlei Vorstellung vom Energiehunger einer modernen Industriegesellschaft!

    Dazu noch noch ein köstliches Zitat von Carl Christian von Weizsäcker aus der Siegener Zeitung vom 6.11.2004: „Deutschland leiste sich das volkswirtschaftlich unvernünftige "Wohlstandshobby einer milliardenschweren Förderung" der erneuerbaren Energien....Die Kosten der Kohlendioxid-Reduzierung durch Windräder und andere erneuerbare Energien seien viel höher als die der Verminderung durch moderne Kohle-, Erdgas- und Kernkraftwerke. ... "Wollen Deutschland und die EU wirklich eine sinnvolle Klimapolitik betreiben, dann ist auch hier vor allem eines gefragt: Eine nüchterne Kostenrechnung."

    Die Annahme, Ballungsgebiete wie z. B. Mexiko-Stadt, Wuhan (China) oder Kalkutta (Indien) "werden sich energetisch aus Windrädern und fotovoltaischen Anlagen speisen, ist kabarettreif". Die Forcierung der "sehr teuren" erneuerbaren Energie sei zu beenden. ...Das Bremer Energie Institut meint, die Subventionen für Windkraft seien "viel zu hoch". Jede eingesparte Tonne CO2 koste 50 bis 100 Euro, wenn ein konventionelles Kraftwerk durch Windräder ersetzt werde. Die gleiche CO2-Minderung sei "viel billiger" zu haben, wenn etwa Kohlekraftwerke mit leistungsstärkeren Turbinen und Öko-Technik "nachgerüstet" werden. Eine eingesparte CO2-Tonne koste lediglich 10 Euro. Das Bremer Institut fordert, die Windkraft-Subventionen um 80 Prozent zu kürzen. Berlin will, dass bis 2010 Einspeisungsvergütungen von 23 Mrd. Euro gezahlt werden auf der Basis des Erneuerbare-Energien-Gesetzes.

    Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung in Essen geht davon aus, dass das Öko-Strom-Gesetz bis 2010 rund 23.000 Arbeitsplätze vernichten wird: Aluminium-, Chlor-, Zement-, Stahl- und Papierfabriken werden ins Ausland verlagert. Zudem habe private Haushalte aufgrund des Strompreisanstiegs pro Jahr 600 Euro weniger für den Konsum. In diesem Jahr erhöht die Einspeisungsvergütung den Strompreis um insgesamt 2,1 Mrd. Euro. Auch das Institut für Wirtschaftsforschung Halle erwartet, dass die Zahl der Jobs, die in der Öko-Strombranche entstehen, erheblich niedriger ist als die der Arbeitsplätze, die vernichtet werden.“

  • L
    L.A.WOMAN

    Liebe RedakteurInnen!

    Diese Visage ist derart mit AusländerIn-Hetze und unanständigen Geldgeschäften verbunden, dass die dadurch bei mir ausgelöste akute Übelkeit schon an Gesundheitsgefährdung grenzt.

    Und das in der taz, alte Ausschnitte aus den frühen 80ern hat mein Sohn wegen intellektueller Hochwertigkeit aufgehoben, aber dieser Niedergang ist schwer auszuhalten.

    Müsst ihr den auch noch zitieren? Diese widerwärtige Medienkampagne gegen SPD-Linke-Grüne wird doch schon in jedem Blatt breitgetreten.

  • RB
    Roland Bäcker

    Hahahaha, hahahahaha

    hahah,haha,hust... hahahahah

    hahahahaha.

     

    klare positionen?

    man schaue in das "Programm" der Cdu

    sieht aus als werden Cdu wähler dieses mal einen Blanko-Scheck unterzeichnen

    Scharlatan(e)

  • SG
    Stefan Giebel

    Herr Koch ist bereit jedes Bündnis einzugehen, nur um sich an der Macht zu halten. Positionen sind bei ihm veränder- und austauschbar. Jede Koalition "für Koch" soll möglich sein, aber keine "gegen Koch". Die "Weichspülerei" in den Positionen (Studiengebühren, Strafvollzug, Abschiebung, alternative Energien, Schule etc.) gilt natürlich nur so lange die Macht nicht geklärt ist. Ist die Machtfrage erstmal zu seinen Gunsten geklärt, kann sich der Wäher auf den alten "Koch" verlassen. Es ist zu hoffen, dass der Wähler am 18.Januar in Hessen die Bilanz aus der bisherigen "Koch-Politik" zieht und nicht auf die "Weichdpülerei" hereinfällt.

  • C
    CandyBandit

    @thiotrix

     

    Weil du ein echter Experte in Sachen EE bist, möchte ich dir raten in die Wirtschaft oder Politik zu gehen. Mit so viel Wissen müßte man eine Menge Geld verdienen können.

     

    Sicherlich muss eine EE-Quelle nicht gleich kostensparend sein. Und bevor man Unmengen an Geldern in ein schlechtes Projekt pumpt, sollte man es lieber sein lassen. Aber da sieht man eben auch wieder, wie es in unserer Welt ist. Jede Partei redet ihre Ansicht schön. Wem soll man nun glauben? Das atomarer Abfall schlecht ist, darüber sind wir und alle einig. Das Kohlekraftwerke sehr 'schmutzig' sind ebenfalls. Dass der Energiehunger unserer Bevölkerung masslos ist auch. Was schlägst du als Alternative vor? Einfach Augen zu und weitermachen wie bisher, bis wir im Atommüll oder CO2 ersticken?

    Die ersten Autos waren Energieverschwender. Erst über Jahre wurden Motoren mit zunehmend besseren Verbaruch entwickelt. Jede Entwicklung bedarf Forschung, die teuer ist. Das läßt sich nicht vermeiden. Ohne Forschung gibt es auch keine Weiterentwicklung. Es kann doch nicht die Lösung sein, eifnach nicht mehr zu forschen, weil es zu teuer ist?

    Und wenn man schon von Geldern spricht, was meinst du kostet uns CERN? Wer hat eigentlich etwas davon? Was gewinnen wir durch die Erforschung des Mars?

  • W
    Wendt

    Die hessischen Grünen haben in den letzten Jahren zusammen mit der FDP Kurs gehalten. Ihnen Feigheit vorzuwerfen ist daher an den Haaren herbeigezogen. Tatsächlich lag doch Roland Koch, nachdem er die letzte Wahl in nahezu einmaliger Form versemmelte, bis vor wenigen Wochen in der Furche und wartete auf das, was dann von den Sozis auch kam. Deren Selbstzerfleischung, vorgebracht mit einem Dilettantismus, der auch ziemlich einmalig war.

     

    Roland Koch nimmt, sobald der Wind ihm wieder etwas ins parteipolitische Segel weht, den Mund wieder ziemlich voll. Für sind Kochs Verlautbarungen die hohlen Phrasen eines Premium-Opportunisten.

  • T
    thiotrix

    Auch Du, Roland?

     

    „Die Windkraftnutzung ist sicher eine feine Sache, in Hessen wegen der Windverhältnisse aber leider nur in engen Grenzen umsetzbar.“ Meint der Mann das ernst –oder ist es nur eine wahlkampftechnisch bedingte Entgleisung?

    Hier noch mal ein paar grundlegende Fakten über den sinnlosen, geldverschlingenden, landschaftsverbrauchenden und landschaftsverschandelnden Windkraft-Wahn:

    In 2007 wurde die Stromversorgung in Deutschland durch folgende Energieträger gesichert:

    Braunkohle 24,0%

    Kernenergie 22,3 %

    Steinkohle 22,3 %

    Erdgas 12,0 %

    Heizöl/Sonstiges: 5,1 %

    Wind 6,6 % (aus 20.000 Windrädern)

    Biomasse 3,7 %

    Wasser 3,4 %

    Photovoltaik 0,5 %

    Konventionelle Energien: 85,8 % -Erneuerbare Energien: 14,2 %.

    Der Anteil der Windkraft ist also trotz Milliarden Euro Subventionen und weiträumiger Landschaftsverschandelung mit 6,6 % sehr bescheiden – und eben nur möglich, weil konventionelle Kraftwerke auf halber Kraft und damit unwirtschaftlich in Bereitschaft gehalten werden müssen, um die vielen windschwachen oder gar windstillen Phasen zu überbrücken. Ganz gleich, wie viele Windmühlen in unserem Land gebaut werden (und damit viele Milliarden Euro Subventionsgelder verschwendet werden) – es wird nicht reichen, um auch nur ein einziges konventionelles Kraftwerk vom Netz zu nehmen. Wer davon träumt, hat keinerlei Vorstellung vom Energiehunger einer modernen Industriegesellschaft!

    Dazu noch noch ein köstliches Zitat von Carl Christian von Weizsäcker aus der Siegener Zeitung vom 6.11.2004: „Deutschland leiste sich das volkswirtschaftlich unvernünftige "Wohlstandshobby einer milliardenschweren Förderung" der erneuerbaren Energien....Die Kosten der Kohlendioxid-Reduzierung durch Windräder und andere erneuerbare Energien seien viel höher als die der Verminderung durch moderne Kohle-, Erdgas- und Kernkraftwerke. ... "Wollen Deutschland und die EU wirklich eine sinnvolle Klimapolitik betreiben, dann ist auch hier vor allem eines gefragt: Eine nüchterne Kostenrechnung."

    Die Annahme, Ballungsgebiete wie z. B. Mexiko-Stadt, Wuhan (China) oder Kalkutta (Indien) "werden sich energetisch aus Windrädern und fotovoltaischen Anlagen speisen, ist kabarettreif". Die Forcierung der "sehr teuren" erneuerbaren Energie sei zu beenden. ...Das Bremer Energie Institut meint, die Subventionen für Windkraft seien "viel zu hoch". Jede eingesparte Tonne CO2 koste 50 bis 100 Euro, wenn ein konventionelles Kraftwerk durch Windräder ersetzt werde. Die gleiche CO2-Minderung sei "viel billiger" zu haben, wenn etwa Kohlekraftwerke mit leistungsstärkeren Turbinen und Öko-Technik "nachgerüstet" werden. Eine eingesparte CO2-Tonne koste lediglich 10 Euro. Das Bremer Institut fordert, die Windkraft-Subventionen um 80 Prozent zu kürzen. Berlin will, dass bis 2010 Einspeisungsvergütungen von 23 Mrd. Euro gezahlt werden auf der Basis des Erneuerbare-Energien-Gesetzes.

    Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung in Essen geht davon aus, dass das Öko-Strom-Gesetz bis 2010 rund 23.000 Arbeitsplätze vernichten wird: Aluminium-, Chlor-, Zement-, Stahl- und Papierfabriken werden ins Ausland verlagert. Zudem habe private Haushalte aufgrund des Strompreisanstiegs pro Jahr 600 Euro weniger für den Konsum. In diesem Jahr erhöht die Einspeisungsvergütung den Strompreis um insgesamt 2,1 Mrd. Euro. Auch das Institut für Wirtschaftsforschung Halle erwartet, dass die Zahl der Jobs, die in der Öko-Strombranche entstehen, erheblich niedriger ist als die der Arbeitsplätze, die vernichtet werden.“

  • L
    L.A.WOMAN

    Liebe RedakteurInnen!

    Diese Visage ist derart mit AusländerIn-Hetze und unanständigen Geldgeschäften verbunden, dass die dadurch bei mir ausgelöste akute Übelkeit schon an Gesundheitsgefährdung grenzt.

    Und das in der taz, alte Ausschnitte aus den frühen 80ern hat mein Sohn wegen intellektueller Hochwertigkeit aufgehoben, aber dieser Niedergang ist schwer auszuhalten.

    Müsst ihr den auch noch zitieren? Diese widerwärtige Medienkampagne gegen SPD-Linke-Grüne wird doch schon in jedem Blatt breitgetreten.

  • RB
    Roland Bäcker

    Hahahaha, hahahahaha

    hahah,haha,hust... hahahahah

    hahahahaha.

     

    klare positionen?

    man schaue in das "Programm" der Cdu

    sieht aus als werden Cdu wähler dieses mal einen Blanko-Scheck unterzeichnen

    Scharlatan(e)

  • SG
    Stefan Giebel

    Herr Koch ist bereit jedes Bündnis einzugehen, nur um sich an der Macht zu halten. Positionen sind bei ihm veränder- und austauschbar. Jede Koalition "für Koch" soll möglich sein, aber keine "gegen Koch". Die "Weichspülerei" in den Positionen (Studiengebühren, Strafvollzug, Abschiebung, alternative Energien, Schule etc.) gilt natürlich nur so lange die Macht nicht geklärt ist. Ist die Machtfrage erstmal zu seinen Gunsten geklärt, kann sich der Wäher auf den alten "Koch" verlassen. Es ist zu hoffen, dass der Wähler am 18.Januar in Hessen die Bilanz aus der bisherigen "Koch-Politik" zieht und nicht auf die "Weichdpülerei" hereinfällt.

  • C
    CandyBandit

    @thiotrix

     

    Weil du ein echter Experte in Sachen EE bist, möchte ich dir raten in die Wirtschaft oder Politik zu gehen. Mit so viel Wissen müßte man eine Menge Geld verdienen können.

     

    Sicherlich muss eine EE-Quelle nicht gleich kostensparend sein. Und bevor man Unmengen an Geldern in ein schlechtes Projekt pumpt, sollte man es lieber sein lassen. Aber da sieht man eben auch wieder, wie es in unserer Welt ist. Jede Partei redet ihre Ansicht schön. Wem soll man nun glauben? Das atomarer Abfall schlecht ist, darüber sind wir und alle einig. Das Kohlekraftwerke sehr 'schmutzig' sind ebenfalls. Dass der Energiehunger unserer Bevölkerung masslos ist auch. Was schlägst du als Alternative vor? Einfach Augen zu und weitermachen wie bisher, bis wir im Atommüll oder CO2 ersticken?

    Die ersten Autos waren Energieverschwender. Erst über Jahre wurden Motoren mit zunehmend besseren Verbaruch entwickelt. Jede Entwicklung bedarf Forschung, die teuer ist. Das läßt sich nicht vermeiden. Ohne Forschung gibt es auch keine Weiterentwicklung. Es kann doch nicht die Lösung sein, eifnach nicht mehr zu forschen, weil es zu teuer ist?

    Und wenn man schon von Geldern spricht, was meinst du kostet uns CERN? Wer hat eigentlich etwas davon? Was gewinnen wir durch die Erforschung des Mars?

  • W
    Wendt

    Die hessischen Grünen haben in den letzten Jahren zusammen mit der FDP Kurs gehalten. Ihnen Feigheit vorzuwerfen ist daher an den Haaren herbeigezogen. Tatsächlich lag doch Roland Koch, nachdem er die letzte Wahl in nahezu einmaliger Form versemmelte, bis vor wenigen Wochen in der Furche und wartete auf das, was dann von den Sozis auch kam. Deren Selbstzerfleischung, vorgebracht mit einem Dilettantismus, der auch ziemlich einmalig war.

     

    Roland Koch nimmt, sobald der Wind ihm wieder etwas ins parteipolitische Segel weht, den Mund wieder ziemlich voll. Für sind Kochs Verlautbarungen die hohlen Phrasen eines Premium-Opportunisten.

  • T
    thiotrix

    Auch Du, Roland?

     

    „Die Windkraftnutzung ist sicher eine feine Sache, in Hessen wegen der Windverhältnisse aber leider nur in engen Grenzen umsetzbar.“ Meint der Mann das ernst –oder ist es nur eine wahlkampftechnisch bedingte Entgleisung?

    Hier noch mal ein paar grundlegende Fakten über den sinnlosen, geldverschlingenden, landschaftsverbrauchenden und landschaftsverschandelnden Windkraft-Wahn:

    In 2007 wurde die Stromversorgung in Deutschland durch folgende Energieträger gesichert:

    Braunkohle 24,0%

    Kernenergie 22,3 %

    Steinkohle 22,3 %

    Erdgas 12,0 %

    Heizöl/Sonstiges: 5,1 %

    Wind 6,6 % (aus 20.000 Windrädern)

    Biomasse 3,7 %

    Wasser 3,4 %

    Photovoltaik 0,5 %

    Konventionelle Energien: 85,8 % -Erneuerbare Energien: 14,2 %.

    Der Anteil der Windkraft ist also trotz Milliarden Euro Subventionen und weiträumiger Landschaftsverschandelung mit 6,6 % sehr bescheiden – und eben nur möglich, weil konventionelle Kraftwerke auf halber Kraft und damit unwirtschaftlich in Bereitschaft gehalten werden müssen, um die vielen windschwachen oder gar windstillen Phasen zu überbrücken. Ganz gleich, wie viele Windmühlen in unserem Land gebaut werden (und damit viele Milliarden Euro Subventionsgelder verschwendet werden) – es wird nicht reichen, um auch nur ein einziges konventionelles Kraftwerk vom Netz zu nehmen. Wer davon träumt, hat keinerlei Vorstellung vom Energiehunger einer modernen Industriegesellschaft!

    Dazu noch noch ein köstliches Zitat von Carl Christian von Weizsäcker aus der Siegener Zeitung vom 6.11.2004: „Deutschland leiste sich das volkswirtschaftlich unvernünftige "Wohlstandshobby einer milliardenschweren Förderung" der erneuerbaren Energien....Die Kosten der Kohlendioxid-Reduzierung durch Windräder und andere erneuerbare Energien seien viel höher als die der Verminderung durch moderne Kohle-, Erdgas- und Kernkraftwerke. ... "Wollen Deutschland und die EU wirklich eine sinnvolle Klimapolitik betreiben, dann ist auch hier vor allem eines gefragt: Eine nüchterne Kostenrechnung."

    Die Annahme, Ballungsgebiete wie z. B. Mexiko-Stadt, Wuhan (China) oder Kalkutta (Indien) "werden sich energetisch aus Windrädern und fotovoltaischen Anlagen speisen, ist kabarettreif". Die Forcierung der "sehr teuren" erneuerbaren Energie sei zu beenden. ...Das Bremer Energie Institut meint, die Subventionen für Windkraft seien "viel zu hoch". Jede eingesparte Tonne CO2 koste 50 bis 100 Euro, wenn ein konventionelles Kraftwerk durch Windräder ersetzt werde. Die gleiche CO2-Minderung sei "viel billiger" zu haben, wenn etwa Kohlekraftwerke mit leistungsstärkeren Turbinen und Öko-Technik "nachgerüstet" werden. Eine eingesparte CO2-Tonne koste lediglich 10 Euro. Das Bremer Institut fordert, die Windkraft-Subventionen um 80 Prozent zu kürzen. Berlin will, dass bis 2010 Einspeisungsvergütungen von 23 Mrd. Euro gezahlt werden auf der Basis des Erneuerbare-Energien-Gesetzes.

    Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung in Essen geht davon aus, dass das Öko-Strom-Gesetz bis 2010 rund 23.000 Arbeitsplätze vernichten wird: Aluminium-, Chlor-, Zement-, Stahl- und Papierfabriken werden ins Ausland verlagert. Zudem habe private Haushalte aufgrund des Strompreisanstiegs pro Jahr 600 Euro weniger für den Konsum. In diesem Jahr erhöht die Einspeisungsvergütung den Strompreis um insgesamt 2,1 Mrd. Euro. Auch das Institut für Wirtschaftsforschung Halle erwartet, dass die Zahl der Jobs, die in der Öko-Strombranche entstehen, erheblich niedriger ist als die der Arbeitsplätze, die vernichtet werden.“

  • L
    L.A.WOMAN

    Liebe RedakteurInnen!

    Diese Visage ist derart mit AusländerIn-Hetze und unanständigen Geldgeschäften verbunden, dass die dadurch bei mir ausgelöste akute Übelkeit schon an Gesundheitsgefährdung grenzt.

    Und das in der taz, alte Ausschnitte aus den frühen 80ern hat mein Sohn wegen intellektueller Hochwertigkeit aufgehoben, aber dieser Niedergang ist schwer auszuhalten.

    Müsst ihr den auch noch zitieren? Diese widerwärtige Medienkampagne gegen SPD-Linke-Grüne wird doch schon in jedem Blatt breitgetreten.

  • RB
    Roland Bäcker

    Hahahaha, hahahahaha

    hahah,haha,hust... hahahahah

    hahahahaha.

     

    klare positionen?

    man schaue in das "Programm" der Cdu

    sieht aus als werden Cdu wähler dieses mal einen Blanko-Scheck unterzeichnen

    Scharlatan(e)