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Archiv-Artikel

Harte Strafen für Dissidenten

PEKING dpa ■ In China sind vier Internet-Dissidenten zu Gefängnisstrafen von acht bis zehn Jahren verurteilt worden. Das Volksgericht in Peking habe den Sozialreformern „Anstiftung zur Untergrabung der Staatsgewalt“ vorgeworfen, berichtete gestern die Menschenrechtsgruppe Human Rights in China (HRiC) aus New York. Die Angeklagten hatten sich in Artikeln im Internet mit einem Umbau der Gesellschaft zur Lösung der sozialen Probleme in China beschäftigt, und zudem eine „Neue Jugendvereinigung“ gegründet. Alle vier hätten bei der Urteilsverkündung am Dienstag Misshandlungen in der Haft beklagt, teilte HRiC mit. Zum 14. Jahrestag der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung am 4. Juni 1989 verbreitete die Menschenrechtsgruppe auch einen Appell von Angehörigen der Opfer an Chinas neue Führung. Sie fordern eine unabhängige Untersuchung des brutalen Militäreinsatzes und die Bestrafung der Verantwortlichen, vor allem des früheren Ministerpräsidenten und späteren Parlamentsvorsitzenden Li Peng.