Handelskammer : Hafen, Hafen über alles
Die Handelskammer hat Senat und Bürgerschaft aufgefordert, alles dafür zu tun, dass der Hafen in den nächsten Jahren weiter wachsen kann: Sie sollen investieren, auch wenn das den Rahmen des allgemeinen Sonderinvestitionsprogramms sprengen sollte. Und sie sollen die Flächen sichern und verhindern, dass neue Wohnviertel den Hafenbetrieb beeinträchtigen. Die guten Hinterlandverbindungen und die Nähe zu den stark wachsenden Volkswirtschaften Mittel- und Osteuropas ließen erwarten, dass sich das Wachstum fortsetze, sagte Hauptgeschäftsführer Hans-Jörg Schmidt-Trenz. Zusätzlich zum bereits in die Wege geleiteten Ausbau existierender Terminals müsse daher ab 2010 ein neuer Container-Terminal auf Steinwerder gegenüber vom Fischmarkt bereitstehen. Wie viel das kosten wird, sei noch nicht genau zu sagen, weil nicht klar ist, wie viel der Umzug der Firmen kosten wird, die dort heute arbeiten.
Weil dieser künftige Container-Terminal nicht beeinträchtigt werden dürfe, komme es nicht in Frage, am Reiherstieg in Wilhelmsburg Wohnungen zu bauen. Wohnungen am Nordrand des Kleinen Grasbrooks wären ebenso wenig sinnvoll, weil die Flächen heute noch von Hafenbetrieben gebraucht würden und für eine weitere Olympia-Bewerbung in Reserve gehalten werden sollten. Wegen des prognostizierten Verkehrswachstums spricht sich die Kammer zwar gegen das vom Bundesumweltministerium angedachte nationale Hafenkonzept aus, plädiert aber zugleich für einen Ausbau der Häfen Bremens und Hamburgs sowie für den Bau eines Tiefwasserhafens. Diesen Häfen sollten nicht bestimmte Schiffskategorien zugewiesen werden, sondern sie müssten gegeneinander konkurrieren. knö