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Handelskamme-Kritik an Ralf Fücks FücksPersonal entlassen

Heftige Kritik an der Müllpolitik von Umweltsenator Ralf Fücks hat jetzt die Handelskammer geübt. Der bestrafe mit der Erhöhung der Gebühren für die Entsorgung von gewerblichen Abfällen ausgerechnet die Betriebe, die sich um Abfallreduzierung bemühten. 1993 seien die Gebühren um die Hälfte gestiegen, im laufenden Jahr um 10 Prozent, für das kommende Jahr würden noch einmal 30 Prozent dazukommen. „Eine erhebliche Belastung für die Wirtschaft“, findet die Handelskammer.

Die Bremer Entsorgungsbetriebe verhielten sich wie ein typischer Monopolist: Wenn die Kapazitäten weniger ausgelastet seien, würden sie nicht etwa abgebaut, sondern die Preise würden erhöht. Stattdessen sollten die BEB über Entlassungen nachdenken, schlägt die Kammer vor.

Die Aufregung kann der Umweltsenator nicht recht verstehen. Die Bremer Müllgebühren seien im Vergleich mit dem Umland „durchschnittlich, und daher kein Standortnachteil“, sagte gestern Ralf Fücks auf Nachfrage. Kurzfristig gebe es nur eine Möglichkeit, Kosten durch Abbau der Kapazitäten einzusparen, und das sei die Reduzierung der Öffnungszeiten der Blocklanddeponie. Die aber sei gerade von der Handelskammer immer abgelehnt worden. Deponie und MVA hätten hohe Fixkosten, da ein großer Teil des Personals bei der Eingangskontrolle beschäftigt sei. Und die sei unter Umweltschutzgesichtspunkten unverzichtbar. Trotzdem werde es bei der BEB mittelfristig zu Einschnitten beim Personal kommen. taz

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