piwik no script img

■ HandballKein Geld in Europa

Hannover (dpa) – Geldverdienen im Europapokal ist für die Handball-Bundesligisten bisher ausgeblieben. Auch die Viertelfinalrunde wird für die deutschen Klubs – mit Ausnahme Meister THW Kiel – ein Zuschußgeschäft werden. Unbekannte Gegner, beschwerliche und teure Reisen stehen für Pokalsieger SG Wallau- Massenheim, die SG Hameln im EHF-Cup und den TV Niederwürzbach im City-Cup an. Manager Klaus Schorn vom City-Cupverteidiger TuSEM Essen: „Jeder weiß, der Europapokal ist kein Geschäft.“

Einen satten Gewinn erwartet Kiels Manager Uwe Schwenker aus den Spielen in der Champions League. Schon vor dem Auftakt am Mittwoch beim spanischen Meister Elgorriaga Bidasoa Irun hat der Branchenführer laut Schwenker insgesamt 19.000 Tickets für die Heimspiele in der Ostseehalle gegen Dukla Prag, Elgorriaga Bidasoa und OM Vitrolles aus Frankreich abgesetzt. „Ich rechne mit einem sechsstelligen Gewinn. Wir haben schon in den ersten beiden Runden schwarze Zahlen geschrieben.“

„Geld gibt es erst ab dem Halbfinale“, meint dagegen Wallaus Manager Burkhard Keller. Seine Mannschaft trat am Montag die Reise zum Spiel am Mittwoch bei Kaustik Wolgograd in Rußland an. Die Tour reißt ein Loch von 30.000 Mark in den Etat. Die Russen gelten als Talentschmiede und stellen vier Nationalspieler. Mehr Informationen hat Trainer Björn Jilsen nicht, der voraussichtlich auf den verletzten Nationalspieler Martin Schwalb verzichten muß.

Die SG Hameln trifft bereits am heutigen Dienstag auf ZTR Zaporoshye. „Wenn wir die schlagen, hoffe ich, daß wir dann ans Geld kommen“, meinte Handball-Chef Peter Othmer, der schon mit Schrecken an die Reise in die Ukraine denkt. Dem TV Niederwürzbach geht es mit Gegner Varteks Tivar Varazdin aus dem Grenzgebiet von Ungarn und Kroatien nicht viel besser. Trainer Jörn-Uwe Lommel fährt zum Spiel am Mittwoch mit wenig Kenntnissen zum Tabellendritten der kroatischen Liga: „Es ist eine unbequeme Reise ins Blaue.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen