Hajo Schiff Hamburger Kunsträume: Quietschvergnügt durch die Braunwelt
Nein, wir mögen sie nicht: braune Hosen und braune Politik. Auch in der Kunst ist diese Farbe wenig beliebt, es sei denn als Rost oder mit starkem Rotanteil. Ausgerechnet der sonst farbtrunkene Berliner Pop-Künstler Jim Avignon widmet dieser unguten Mischfarbe nun eine ganze Ausstellung mit anspielungsreichem Titel: „50 shades of brown“.
Immerhin sind auch Kekse, Karamell und viele Würste braun, es gibt Meisterzeichnungen in brauner Tusche und aus brauner Tiefe aufscheinende alte Porträts – wenn auch dabei meist nur der Vernis nachgedunkelt ist. Vernissage dieser auch hellere Farben ergänzend zulassenden, stilgemixten und quietschvergnügten Braunwelt ist heute Abend bei Feinkunst Krüger in den Kohlhöfen.
Nein, es wäre zu einfach, diese Kunst nur feminin zu nennen: Rote Laken und schwellende Stoffvolumen legen Bezüge zum Körper nahe, surreale Palmen sprechen von zurückgeträumten Kulturen: Hoda Tawakol ist Ägypterin und Französin, ist in London geboren, in Paris aufgewachsen und lebt seit über 20 Jahren in Hamburg. Diesen Sonntag um 15 Uhr ist sie im Künstlergespräch im Rahmen ihrer Ausstellung „Immaculate“ in der Galerie im Marstall Ahrensburg selbst zu befragen.
Nein, wir wollen sie nicht: Immer neue Grenzen. Von mutigen Pflanzen am ehemaligen Eisernen Vorhang bis zu einer nur kooperativ zu öffnenden Türschleuse setzten sich sechs Künstlerinnen und Künstler mit ganz unterschiedlichen sozialen, territorialen, religiösen, moralischen, politischen und ästhetischen Grenzen und dem fragilen Raum dazwischen auseinander. Die Eröffnung ist am kommenden Sonntag, den 12. Mai, um 17 Uhr im schönen Schloss Agathenburg – direkt an der Grenze zwischen dem bewaldetem Geesthang und dem weiten Elbtal bei Stade.
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